Tango, Rumba und Walzer beim Tanztee der Stadtkapelle Beschwingt übers Parkett wirbeln

Während die Musikanten der Stadtkapelle aufspielen, tanzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tanztees durch den Saal für Vereine. Bild: m

Heusenstamm – Wiener Walzer, Quickstep, Tango, Rumba, Foxtrott und Cha-Cha-Cha, und zwar in dieser Reihenfolge: Die Schlossstadt macht ihrem adeligen Namen mal wieder alle Ehre, denn nur dort gibt es einen traditionellen Tanztee mit großem Orchester. Seit rund zehn Jahren spielt die Stadtkapelle dreimal im Jahr für Hobbytänzer auf, die locker eine kesse Sohle aufs Parkett legen wollen. Am Sonntag war es mal wieder soweit.

Schon um 14 Uhr standen die ersten Paare vor dem Eingang zum Saal für Vereine, berichtet Hannelore Reissmann. „Viel zu früh“, sagt die ehemalige Vorsitzende der Stadtkapelle und lächelt. Um diese Zeit packen die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente aus und stimmen sie.

Dann geht Piotr Konczewski, der das Ensemble seit Januar leitet, noch mal das Programm mit den 27 Aktiven durch.
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– Es beginnt mit „Rauschende Birken“ und der „Swinging Barcarole“, es folgen ein paar südamerikanische Titel, dann „Mack, The Knife“ und der verträumte „Moon River“. Auch der „Blue Moon“ ist dabei, ein „Snowbird“, ein „eleganter Walzer“, Samba an der „Copacabana“, Filmmusik wie „Die wunderbaren Jahre“, das italienische „Ciribiribin“, das Ernst Mosch bekannt gemacht hat, „Tie The Yellow Ribbon“ – ganz klar, „Musik liegt in der Luft“.

Unter den knapp 100 Gästen sind viele Mitglieder von Tanzsportvereinen dabei. Sie sind gut ausgestattet, die Straßenschuhe bleiben unterm Tisch. Aus den Taschen holen sie die Treter mit den glatten Sohlen, die auf dem Parkett die flotten, geschmeidigen Bewegungen zulassen. Alle Generationen verteilen sich an den Tischreihen, vorwiegend Tanzlustige der reiferen Jahrgänge, sogar solche, die bereits älter als 80 Jahre sind. Sie warten die langsameren Takte ab. Ein junges Heusenstammer Paar nutzt die Nähe zur Wohnung. „Wir haben lange nicht zusammen getanzt“, verrät der Mann, „und es gibt nicht viele Angebote dieser Art“. Er selbst tanzt im Verein, seine Partnerin nicht. Und so wirbeln sie an diesem Tag auch mal mit anderen Leuten über die großzügige Fläche des Saals.

Es ist die 31. Veranstaltung und die erste ohne die langjährige musikalische Leiterin Kerstin Assmann-Schulz. Sie ist weggezogen und soll bei der Hauptversammlung im März verabschiedet werden. Zu den wichtigen Säulen der Stadtkapelle gehören neben den Instrumentalisten die Helferinnen und Helfer in Küche und am Büfett. Zahlreiche Mitglieder haben selbst gebackene Kuchen mitgebracht, Kaffee wird frisch zubereitet. So ein Tanztee ist natürlich auch eine gesellige Veranstaltung.

Zu weiteren Tanztee-Terminen lädt die Stadtkapelle für den 28. April und den 10. November ein, jeweils ab 15 Uhr im Saal für Vereine über dem Feuerwehrhaus.