Die Organisation aber liegt einzig in Damenhand – seit 2017 gestalten die Mispelprinz-Hessinnen den heiteren Reigen aus Vorträgen und Auftritten der FKK-Gemeinschaft, Büttenasse und Gruppen aus Feuerwehrhaus, Kirche und Karnevalsklub Disharmonie. Der entsandte auch die Bieberbachperlen, vier stimmgewaltige Ladys, begleitet von Nico Grasmück an der Gitarre.
Nicole Grundel, Martina Hartmann-Abbas, Heide Schwab und Beate Langenhagen griffen die gute Laune aus der vorausgegangenen Schunkelrunde auf und begeisterten mit eigenen Melodien und Texten mit einem Augenzwinkern. Das Trio Prosecco-Kehlscher schmetterte Schlager der 70er Jahre: Marianne Rosenberg säuselte damals die vielfach verwendbare Ansage in die Mikrofone, „er gehört zu mir“, und mit Jürgen Marcus schmettert seine Generation bis heute „eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“. Ein schnodderiges Schandmaul zum ernsten Blick setzt Petra Klein immer dann auf, wenn eine Bütt‘ in der Nähe steht. Im Haus der Frommen berichtete sie von ihrem Gatten, der nach der Einnahme wenig magenschonender Speisen und Getränke die „Hose ohne Unterbodenschutz“ trug – die Unterwäsche war in ihrer Handtasche gelandet! „Die Nacht hat Eindruck hinterlassen“, erklärte sie. Die Feuerwehrfrau „hält den Laden zusammen“, sparte Uhl nicht mit Lob, doch „ganz ohne Männer geht‘s nicht“. Das bewies der nächste Beitrag der „Schoppe-Gröhlscher“. Heinz Krostewitz, Rene Ohlig, Marco Acri, Thomas Herdt, Peter Corvers, Horst Kämmerer und Willi Seidewitz schwärmten vom Türkei-Urlaub – und mit den einstigen Offenbacher Barden „Adam & die Mickys“ von „Quellkartoffel und Dubdub“. Auch Reinhard Meys „Über den Wolken“ ist unverwüstlich, die Gröhlscher haben eigene Zeilen verfasst.
In den Ganzkörperanzügen und voluminösen Lockenperücken wurde es den Herren schnell warm. Das gilt auch für die Bauhof-Boys oder „Ragazzi di costruzione“. Frank und Norbert Herdt. Sie schlüpften zu einschlägigen Evergreens aus der italienischen Hitparade in Kostüme a la Al Bano und Romina Power. Disharmonies Vorsitzender Matthias Kilian und Reiner Lenz feuerten im Zwiegespräch allerlei Kalauer in die Menge. Mit der Heusenstamm-Hymne „Wo‘s alte Tor steht“ fand die Damen-Sause ein emotional-stimmungsvolles Finale. Das Programm diente der Geselligkeit an Sektbar und Theken.
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