Ehrenamtspreis für „Mister Rugby“ Markus Walger Würdiger Vertreter der Sportstadt

Mann des Abends: Markus Walger (rechts) erhält den Ehrenamtspreis der Stadt von Bürgermeister Steffen Ball. Bild: Bär

Heusenstamm – Der Rugby-Sport in der Schlossstadt ist untrennbar mit seinem Namen verbunden: Seit fast 40 Jahren ist Markus „Maggi“ Walger Mitglied des Rugby- Klubs Heusenstamm (RKH). Als Spieler und Trainer feierte der 44-Jährige zahlreiche Erfolge. Er ist die prägende Figur des Bundesligisten. Walger setzt sich auf wie neben dem Feld für den RKH ein. Dafür hat die Stadt ihn nun beim ersten Neujahrsempfang im Zentrum Martinsee mit dem neu geschaffenen Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby (CDU) hob Walgers Einsatz hervor: „Er beeindruckt mit seiner Vita und seinem großen Herz für Kinder und Jugendliche sowie für den Spitzen- und Breitensport in unserer Stadt“. Auch Bürgermeister Steffen Ball (CDU) lobte die Leistung des Geehrten für Verein und Stadt: „Deine Fähigkeiten, Deine Leidenschaft und Deine Professionalität hat nicht nur den Rugby-Sport in Heusenstamm geprägt, sondern Du hast auch auf regionaler und nationaler Ebene einen bleibenden Eindruck hinterlassen“. Walger sei ein würdiger Vertreter der „Sportstadt“ Heusenstamm. Der Magistrat hat sich aus rund einem Dutzend Vorschlägen für ihn entschieden. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Seit seinem sechsten Lebensjahr ist Walger bei den „Füchsen“. Den größten Erfolg auf Vereinsebene feierte der Heusenstammer 2006, als er die Deutsche Meisterschaft im 7er-Rugby gewann. Walger schaffte es auch in die Nationalmannschaft, nahm an Europameisterschaften und den World Games teil. Das letzte seiner 17 Länderspiele absolvierte er 2008 gegen Spanien. 2013 beendete Walger nach 28 Jahren seine aktive Karriere als erfolgreichster Spieler des Vereins.
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Ball: „Du hast Deinen Sport und Deinen Verein jederzeit würdig vertreten und unseren Ruf als Sportstadt gestärkt“. Dem RKH bleibt er verbunden: Walger ist dort nicht nur Präsident, sondern auch Trainer der ersten Mannschaft und der U12. Ein Amt, das seine Anwesenheit an dem Abend fast verhindert hätte. „Er wollte eigentlich gar nicht kommen, denn die U12 spielt gerade ein Turnier“, sagte der Rathauschef und sorgte für Lacher bei den mehreren hundert Gästen, darunter Bundestagsabgeordneter Björn Simon, Landrat Oliver Quilling (beide CDU), Kreisbeigeordneter Carsten Müller (SPD) und Stephan Gieseler (CDU), Direktor des Hessischen Städtetages.

Walger hielt seine Dankesrede kurz. Sein erster Satz galt, typisch für den Sportler, „seiner“ U12. „Sie haben das Turnier in Worms gewonnen“, verkündete er. Es folgte tosender Applaus. Die Auszeichnung ehre ihn, dankte er und richtete noch eine Aufforderung in den Saal: „Ein Ehrenamt auszuüben, ist nicht so schwer, man muss es einfach machen.“ Mit minutenlangen stehenden Ovationen würdigten die Anwesenden Walgers Verdienste.

Bei der Premiere des Neujahrsempfangs erklangen allerdings auch ernste Töne: Nachdem die Stadtkapelle das „Heusenstammer Lied“ zum Besten gegeben hatte, erinnerte Peter Jakoby an die aktuellen Krisen sowie deren Folgen – auch für Heusenstamm. Trotz der Konflikte könnten die Schlossstädter „stolz darauf sein, was wir 2023 in Heusenstamm erreicht haben“. Ob lokale Projekte, Veranstaltungen oder die Gemeinschaft: Viel sei bewegt worden. Daher sollten die Bürgerinnen und Bürger optimistisch auf das kommende Jahr blicken. Jakoby stellte allerdings eine „angespannte“ Stimmung im Land fest. Mit Blick auf die wachsende Zustimmung für rechtspopulistische Politik mahnte er: „Demokratie, Freiheit, Menschlichkeit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit sind tatsächlich alternativlos.“

Bürgermeister Ball sah ebenfalls große Herausforderungen und beklagte unter anderem die zunehmende Bürokratie im Land. Immer mehr Vorschriften beschnitten die Kommunen in ihren Gestaltungsspielräumen und erschwerten es, die Erwartungen der Bürger zu erfüllen. Zudem sei oft nicht mehr sichtbar, wer die Verantwortung trage. Das spürten die Bürger. Ball forderte Bund und Länder auf, „der kommunalen Selbstverwaltung wieder mehr zu vertrauen.“

Angesichts einiger erfolgreicher Projekte, wie dem wachsenden Campus oder der Errichtung weiterer Betreuungsplätze, liege ein gutes Jahr hinter der Schlossstadt. Ball sah daher keinen Grund, pessimistisch in das neue Jahr zu gehen.  jb