SPORTLEREHRUNG Bürgermeister würdigt auch Trainer und Betreuer 112 Champions in der Hugenottenhalle

Die TSG-Gymnastinnen gehörten zu den vielen Gruppen, die den Ehrungsabend mit sportlichen Darbietungen verschönerten. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Sie trainieren meist abseits jeder öffentlichen Aufmerksamkeit, investieren viele Stunden für ihre sportliche Leidenschaft und legen oft weite Wege zu ihren Wettkämpfen zurück. Beim „Bunten Abend des Sports“ würdigte die Stadt unlängst wieder die Asse des vergangenen Jahres. Insgesamt haben 112 Sportlerinnen und Sportler aus 15 Vereinen, die in der Hugenottenstadt trainieren oder dort wohnen, eine Auszeichnung als Hessen-, Deutscher- oder Europameister erhalten.

Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein sprach in seiner Begrüßung nicht nur von Talenten, sondern von individuellen Champions, die durch harte Arbeit, Hingabe und unermüdlichen Einsatz herausragten. „Wir möchten jedoch nicht nur die Titelträgerinnen und -träger würdigen, sondern auch all jene, die im Hintergrund agieren und maßgeblich zu den Erfolgen beitragen“, verweist Hagelstein auf die unerlässliche Unterstützung von Trainern, Betreuern und Helfern. Die Ehrungen seien daher auch eine Hommage an den Teamgeist.
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Großes Lob gab es vom Sportkreis Offenbach. „Nicht alle Kommunen leisten sich noch eine solche Feier, daher gilt auch der Stadt Neu-Isenburg unser Dank“, betonte Walter Metzger, Vorstandsmitglied des Sportkreises. Der Abend wurde von verschiedenen sportlichen Darbietungen umrahmt, die alle mit großem Beifall bedacht wurden.

Nicht minder die Entscheidung zur Mannschaft des Jahres 2023. Hier setzte sich die Futsal-Mannschaft (eine Hallen-Version des Fußballs) des SV Pars durch, die beeindruckende Erfolge erzielt hat. Die Mannschaft spielt seit 2016 zusammen und konnte in dieser Zeit sechs Titel sammeln, so 2017 Sieger des Süddeutschen Futsal-Cups und 2020 Aufstieg in die Regionalliga. In der Saison 2022/2023 krönte das Team seine Leistungen mit dem Aufstieg in die Futsal-Bundesliga. Das Team besteht aus Spielern aus neun verschiedenen Ländern und einem dreiköpfigen Trainerteam, welches die Mannschaft seit drei Jahren betreut.

Finaler Höhepunkt war die Entscheidung, wer Sportlerin oder Sportler des Jahres 2023 wird. Die Jury entschied sich für Nevia Chimonas vom Rollsportverein (RSV) Neu-Isenburg. Die 16-Jährige ist seit ihrem sechsten Lebensjahr im Rollsport aktiv, war mehrfache Hessische Meisterin in Einzel- und Zweierlauf und gewann Medaillen bei den Süddeutschen Meisterschaften. Ihren ersten internationalen Titel holte sie als Siegerin beim Interland Cup in Holland. 2023 wurden ihre Leistungen gekrönt durch: Deutsche Meisterin im Rollkunstlauf Einzel Kür der Meisterklasse Elite, dritter Platz Deutsche Meisterschaft im Zweierlauf der Meisterklasse, dritter Platz Süddeutsche Meisterschaft im Einzellauf der Jugend und Hessenmeisterin in der Einzel-Kür der Jugend. „Ich bin erst mal ziemlich geflasht, aber freue mich riesig über diese tolle Auszeichnung“, meinte die Rollkunstläuferin, die im Sommer für ein Auslandsjahr in die USA gehen will.

Mit Spannung erwartet wurde auch die Vergabe des Rudolf-Seiferlein-Preises, mit dem Personen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für einen Sportverein engagieren. Michael Blatz, Vorsitzender der IG Vereine, rief mit Bernd Marquard den Vorsitzenden des DLRG-Ortsverbandes auf die Bühne. Marquard trat 1973 mit 16 Jahren in die DLRG ein. Von 1978 bis 1988 war er Jugendwart. „Seit 1988 ist Bernd Marquard Vorsitzender des DLRG-Ortsverbandes und führt diesen mit einer beeindruckenden Mischung aus Entschlossenheit und Herzlichkeit“, betonte Blatz. Marquard engagiert sich über die Stadtgrenze hinaus. Er fungierte von 2010 bis 2015 als stellvertretender Vorsitzender des DLRG-Kreisverbandes Offenbach-Land, seit März 2015 hat er den Vorsitz inne. Marquard, der von seiner Frau Anita in allen Belangen unterstützt wird, liegt vor allem die Schwimmausbildung junger Menschen am Herzen. „Es kommen immer wieder junge Menschen, die noch nie in einem Schwimmbad oder überhaupt in einem Gewässer waren“, schilderte Marquard die Realität.  lfp