Musikalische Friedenswünsche Adventskonzert der Bergen-Enkheimer Kantorei

Wolfgang Runkel in seinem Element: Er wird das adventliche Kantoreikonzert am Sonntag leiten. Foto: L. Hamerski

Bergen-Enkheim (red) – Im Adventskonzert der Kantorei Bergen-Enkheim am Sonntag, 18. Dezember, um 18 Uhr in der evangelischen Laurentiuskirche stehen zum Auftakt des Reformations-Jubiläumsjahrs neben dem Eingangschor der Kantate BWV 61 über das Adventslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Johann Sebastian Bach Werke von zwei wichtigen zeitgenössischen Komponisten auf dem Programm.

Intensiv haben die Sängerinnen und Sänger in den vergangenen Wochen Arvo Pärts „Magnificat“ (Lobgesang der Maria) sowie Peteris Vasks’ „Da pacem, Domine“ (Verleih uns Frieden gnädiglich) einstudiert. Von Peteris Vasks wird zudem das zweite Cellokonzert mit dem programmatischen Titel „Klatbutne“ (Presence) zu erleben sein.

Stücke von Pärt und Vasks werden präsentiert

Das „Magnificat“ von Arvo Pärt, 1989 im Auftrag des Deutschen Musikrats komponiert und im frisch wiedervereinigten Berlin uraufgeführt, ist eines der beliebtesten Werke dieses Komponisten und wird von Chören auf der ganzen Welt gesungen. Der Lobgesang Marias aus dem ersten Kapitel des Lukas-Evangeliums gehört seit Alters her zur Liturgie der christlichen Kirche. Von Abraham und Sarah wird der Bogen gespannt zum Lobgesang Mariae, den sie nach der Überlieferung zu ihrem Besuch bei der Cousine Elisabeth, die auch noch in hohem Alter ein Kind empfing, gesungen hat.

Dieses vier- bis siebenstimmige Chorwerk enthält sich nahezu aller sonst üblichen Tonmalereien und Textausdeutungen und fasziniert durch seine klare Struktur und plastischen Klänge.

Mahnungen gegen Krieg und Terror

Peteris Vasks artikuliert mit einem Großteil seines musikalischen Schaffens den Wunsch nach Frieden, so auch mit „Da pacem, Domine“. Die Antiphon „Da pacem, Domine in diebus nostris“ wurde seit der Nachdichtung durch Martin Luther im Jahr 1529 vielfach neu vertont. Oft kommentierten die Werke die politische Situation ihrer Gegenwart („in unseren Zeiten“) und hinterlassen der Nachwelt Mahnungen gegen Glaubensspaltung, Krieg und Terror.

Peteris Vasks will mit seiner Musik nicht Menschen missionieren. Ihm geht es vielmehr um das Erreichen eines menschlichen Urimpulses unabhängig von jedweder Religion. Somit sind seine Kompositionen allgemeingültige Werke, die in jedem Menschen etwas bewegen sollen.

Bettina Kessler wird am Cello zu hören sein

In seinem zweiten Cellokonzert, das Vasks 2011 für die Cellistin Sol Gabetta geschrieben hat, schafft der Komponist ein neues Format (das Werk beginnt beispielsweise direkt mit einer Kadenz), in dem das Solo-Cello durch eine ungemeine Präsenz und eindringliche Ausdrucksstärke im Mittelpunkt steht. Ausführende sind die Kantorei Bergen-Enkheim, das Kammerorchester „Sinfonietta Frankfurt“ und Bettina Kessler (Violoncello) als Solistin in Vasks zweitem Cellokonzert unter der Leitung von Wolfgang Runkel.

Das Konzert beginnt am Sonntag, 18. Dezember, um 18 Uhr in der evangelischen Laurentiuskirche, Laurentiusstraße 1. Einlass ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.