Jahre später: Das Mädchen ist erwachsen Angelika Klüssendorf liest im Bibliothekszentrum

Angelika Klüssendorf, vor drei Jahren Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim, las aus ihrem jüngsten Roman „Jahre später“, zu dem Ulrich Sonnenschein sie befragte. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – Die Lesung der 40. Stadtschreiberin Angelika Klüssendorf wurde wegen großer Nachfrage von der Buchhandlung „Bergen erlesen“ kurzfristig in die Nikolauskapelle verlegt. So konnten alle Literaturinteressierten der Autorin zuhören.

Die Schriftstellerin, die das Stadtschreiberamt vor drei Jahren bekleidete, las aus dem letzten Roman ihrer beeindruckenden Trilogie über das aus prekären Verhältnissen stammende Mädchen April. „Jahre später“ lautet der Titel ihres Werks. Ulrich Sonnenschein, Mitglied der Stadtschreiberjury, interviewte Klüssendorf zu ihrem Roman, in welchem April im Leben einer Erwachsenen angekommen ist.

Angelika Klüssendorf erzählt die Geschichte von April

Zur Geschichte: April ist inzwischen Schriftstellerin und hat ihr erstes Buch veröffentlicht. Da begegnet ihr der Mediziner Ludwig, „mit dem sie sich ins Leben eingebunden fühlt wie nie zuvor“, erläuterte die Stadtschreiberin im Gespräch. April heiratet Ludwig und wird von ihm schwanger. Der Sohn Samuel wird geboren, doch schon bald kriselt es in der Ehe. Ludwig, inzwischen Chefarzt der Chirurgie in Berlin, ist ein Partner, „der Aprils eigene Defekte bestätigt“ und diabolische Untiefen hat. Auf die Frage Ulrich Sonnenscheins, ob sie den Roman auch so hätte schreiben können, wenn der Journalist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Frank Schirrmacher noch gelebt hätte, mit dem die Schriftstellerin während der 90er Jahre verheiratet war, antwortet Angelika Klüssendorf mit einem entschiedenen Nein. Näher wollte sie jedoch nicht darauf eingehen, was Sonnenschein dann nach zwei Anläufen auch akzeptierte.

Die Trologie schildert, wie April ihr Leben meistert

„Für mich war es wichtig, in dieser Trilogie zu zeigen, wie das Mädchen den prekären Verhältnissen entkommt, denen sie entstammt, selbst Kinder bekommt und ihr eigenes Leben mit allen Höhen und Tiefen meistert“, erklärte Klüssendorf. Jetzt schreibe sie etwas Fröhliches, sagte die Schriftstellerin zum Abschluss der gelungenen Lesung.