Ortsbeirat tagt nach der Winterpause zum ersten Mal wieder Anträge und Ärgernisse

Vandalismus an der Schelmenburg: Nur eines der Themen, das beim Ortsbeirat zur Sprache kam. Foto: p

Bergen-Enkheim (sh) – Nur wenige Bürger fanden zur ersten Sitzung des Bergen-Enkheimer Ortsbeirats nach der Winterpause ihren Weg in die Stadthalle Bergen – sicher war dies auch den hohen Inzidenzen der Coronapandemie geschuldet.

Nachdem Ortsvorsteherin Alexandra Weizel (WBE) Dorothe Bogner, die als Nachfolgerin von Ellen Wild die BFF im Ortsbeirat vertritt, verpflichtet hatte, meldete sich aus dem Publikum Rainer Olschewski zu Wort. Zu seinem Leidwesen ist der Landwirt aus der Marktstraße Dauergast bei den Sitzungen des Gremiums. Sein Thema: Überwucherte Wirtschaftswege in Bergen. Mit den breiten landwirtschaftlichen Fahrzeugen gebe es dort kein Durchkommen, beklagt Olschewski. Mehrfach hat der Ortsbeirat den Magistrat per Antrag aufgefordert, dort Abhilfe zu schaffen. Es gab Ortstermine, wie Olschewski berichtete auch mit der Unteren Naturschutzbehörde, genützt habe das alles jedoch nichts. „Die Behörden kommen ihren eigenen Gesetzen, die Wirtschaftswege freizuhalten, nicht nach“, kritisierte der Landwirt. Weizel beteuerte, dass der Ortsbeirat auf Olschewkis Seite sei, jedoch: „Der Weg, Anträge zu stellen, führt offensichtlich nicht zum Erfolg.“ Der ebenfalls im Publikum anwesende Stadtverordnete Mathias Mund, Fraktionsvorsitzender und Fraktionsgeschäftsführer der BFF-BIG-Fraktion im Römer, wird nun am 27. Januar in der Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung die Frage an den Magistrat richten, warum das Amt für Straßenbau und Erschließung auf den Berger Wirtschaftswegen nicht ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf öffentlichen Straßen nachkomme. Ortsbeiratsmitglied Rainer Lehmann (Die Linke) schlug Olschewski vor, sich mit seinem Anliegen mittels Brief an das Hessische Innenministerium zu wenden.

Über unschöne Vorkommnisse an der Schelmenburg berichtete Günther Kraus (WBE). Dort hatte in der Nacht zum 16. Januar eine Gruppe Jugendlicher Mülleimer abgetreten, Abfall herumgeworfen, einen E-Roller im Weiher versenkt und das Metallgeländer der Treppe zum Eingang der Schelmenburg bekritzelt. Anwohner hätten aufgrund des Lärms die Polizei gerufen, woraufhin die Täter geflüchtet seien.

Der Antrag der SPD zur Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Vilbeler Landstraße/Borsigallee/Leuchte/Triebstraße wurde angenommen. Die Anträge der Grünen zum Thema Insektenschutz wie insektenverträgliche Straßenbeleuchtung, Blühstreifen sowie Dach- und Fassadenbegrünung im Stadtteil wurden ebenfalls vom Gremium angenommen.

Nicht durchsetzen konnte sich der Antrag der BFF, der den Einsatz kleinerer Busse der Linie 40 zum Inhalt hatte. Anwohner der Marktstraße würden unter dem hohen Aufkommen und der engen Taktung der Linien 40, 42 und 43 leiden, begründete Bogner ihren Antrag. „Kleinere Busse wurden von uns schon beantragt, doch die VGF lehnt dies immer wieder ab, da ein kleiner Bus genauso viele Kosten wie ein großer verursacht und in Hauptverkehrszeiten dann ein weiterer kleiner Bus eingesetzt werden müsste“, erklärte Kraus. Weizel schlug vor, das Gespräch mit der VGF zu suchen und eventuell über eine andere Taktung der Busse eine Lösung zu finden.