Kreuzfahrt in das bunte Meer der Töne Armin Fischer präsentiert Pointen am Piano

Armin Fischer spielte mit Pointen und Piano die Rolle eines Barpianisten auf dem Kreuzfahrtschiff. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – „Lust auf Meer“ lautete der Titel des Kreuzfahrtschiffsprogramms von Armin Fischer, der in der Nikolauskapelle das Publikum begeisterte. „Sie werden sich klassische Töne erwarten müssen, auch in diesem Zusammenhang muss ich fragen, ob sie freiwillig hier sind, ich werde ja auch manchmal verschenkt“, eröffnete Fischer gut gelaunt den Abend mit Pointen und Piano.

Virtuos interpretierte er Klassiker auf dem Tasteninstrument und amüsierte das Publikum mit Geschichten aus dem Leben eines Barpianisten an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Dass klassische Musik Elemente hat, die man auswalzen sollte, er sie aber lieber gleich weglasse, erfuhren die Zuhörer gleich zu Beginn. Über weitere kleine Tricks aus Gründen der Energieressourcenersparnis wurden die Gäste anschließend aufgeklärt und Fischer demonstrierte, wie er schnelle Läufe auf dem Klavier locker mit nur einem Finger bewerkstelligte. Pannen gäbe es leider auch immer mal wieder beim Wunschprogramm, denn eine Kreuzfahrerin wünschte sich die Melodie vom „Dritten Mann“ und war doch erst mit ihrem zweiten Gatten auf Reisen, was zu erheblichen Irritationen auf dessen Seite führte.

Armin Fischer fragt sich, ob die Wale Sinatra singen

Das letzte Lied des Abends, der sogenannte „Rausschmeißer“, sei stets Frank Sinatras „My Way“ und „New York, New York“ spiele er jeden Abend unzählige Male so wie viele andere Musiker auf Tausenden von Kreuzfahrtschiffen und alle Töne würden ungefiltert ins Meer geleitet. Sicher sängen die Wale Sinatras Lieder schon zum Einschlafen. Kabarettist Fischer beschenkte sein Publikum im Laufe des Abends mit Ludwig van Beethovens Version von „Hänschen Klein“ und einer griechischen sowie irischen Ausführung des Volkslieds.

Eine Unterwasseroper erklingt in der Nikolauskapelle

Nach der Pause hatte sich der Pianist das weiße Gala-Jackett übergeworfen und präsentierte dem Publikum seine selbst komponierte Unterwasseroper mit packenden Dialogen zwischen dem Neptun ohne Extremitäten und dem fliegenden Holländer. Etwas schleppend ging es voran und der Entertainer lief erst wieder zum Abschluss des Abends zur Hochform auf, als er seinem Vorbild Franz Liszt nacheifernd von den Gästen gewünschte Stücke in einem Potpourri spielte und damit noch einmal alle Register seines Könnens zog.