Wie Vogelgesang den Barock beeinflusst hat Carsten Wiebusch bei „neun-x-neu“ an der Orgel

Hoch konzentriert: Carsten Wiebusch beim Orgelspiel in der Laurentiuskirche. Foto: zbs

Bergen-Enkheim (zbs) – Der neue Professor für Orgelspiel an der Frankfurter Musikhochschule, Carsten Wiebusch, lockte mit seinen Interpretationen rund 75 Leute in die Laurentiuskirche in Enkheim. Es war ein Konzert der Reihe „neun-x-neu“ und drehte sich um Vogelgesänge und deren Einfluss auf die Orgelmusik.

Anwesend waren in dieser Sache auch einige Mitglieder des Naturschutzverbands Nabu. Darunter der Vorsitzende Volker Bannert, der einige Stunden zuvor noch mit rund 20 Teilnehmern, Wiebusch war ebenfalls dabei, eine Führung durch das Enkheimer Ried unternommen hat. Dort präsentierte Bannert der Gruppe verschiedene Vogelarten und ihre Rufe, die diese dann in der Kirche später wiedererkennen konnten.

Motive aus der Kirchenmusik sind oft an die Natur angelehnt

„Während uns die Vögelgesänge durch die Natur einigermaßen bekannt sind und wir sie nun in den Orgelstücken hören, so ist es für Carsten Wiebusch genau andersherum“, behauptete Kantor Wolfgang Runkel. Der Komponist kenne die Motive aus seiner Karriere als Kirchenmusiker schon lange, ihm sei aber noch nicht so klar gewesen, wie sehr diese an die Wirklichkeit angelehnt sind. Vor allem im Barock. Das hat Wiebusch mit Werken wie „Der Kuckuck und die Nachtigall“ von Händel oder „La Poule“, also „Die Henne“, von Jean-Philippe Rameau gezeigt.

Autoritäre Drossel und geschmeidiges Rotkehlchen

Vor jedem neuen Stück erläuterte Wiebusch den Gästen immer kurz, was in der Komposition zu hören sein wird. Die Drossel zum Beispiel sei durch ihre Autorität zu erkennen und Rotkehlchen seien geschmeidig, erläuterte er. Als Reaktion auf das begeisterte Publikum gab der Musiker später noch zwei Zugaben. „Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Das Tolle ist, wenn man vor Menschen spielt, die sich auskennen, dass an manchen Punkten sogar einheitliches Gelächter ausbricht. Die erkennen das wirklich alles wieder.“, schwärmte Wiebusch, für den es eines seiner ersten Konzerte in Frankfurt war.

Der Eintritt war wie immer frei, wer mochte konnte allerdings am Ausgang etwas spenden.