Kaum befriedigende Antworten möglich Diskussionsveranstaltung der SPD Bergen-Enkheim

Alfred Schubert, Mike Josef, Christian Heimpel und Wilfried Schneider (von links) diskutierten über den Bevölkerungszuwachs und die Auswirkungen. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – Quo vadis Bergen-Enkheim, Frankfurt und Rhein-Main? Unter dieser Überschrift stand die Diskussionsveranstaltung der SPD Bergen-Enkheim in der Nikolauskapelle. Das  Podium setzte sich mit Themen wie Stadtplanung, Einzelhandel und Parkmöglichkeiten auseinander.

Mike Josef, Dezernent für Planen und Wohnen in Frankfurt, Christian Heimpel, Stadtverordneter aus Bergen-Enkheim und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, sowie Alfred Schubert, ehemaliger erster Stadtrat der Stadt Bergen-Enkheim hatten auf dem Podium Platz genommen, Wilfried Schneider moderierte. „Wie entwickeln wir unseren Stadtteil, unsere Stadt und die Region sozial und nachhaltig?“, lautete die zentrale Fragestellung. Dezernent Josef beleuchtete die Frage zunächst aus städtebaulicher Sicht und führte aus, wo er bei einem prognostizierten Zuzug von jährlich bis zu 16.000 Neubürgern in Frankfurt neue Baugebiete geplant hätte, beispielsweise in Praunheim und Niederursel. Das Baugebiet an der Leuchte in Enkheim war natürlich auch Thema des Abends und Josef formulierte die Annahme, dass 2019 mit dem Bau begonnen werden könne.

Mike Josef plädiert für eine kluge Stadtplanung

Frankfurt sei eine stark wachsende Stadt und für zehn Prozent aller Bürger gäbe es derzeit keinen Wohnraum, so Josef weiter. Die Mieten und Eigentumswerte stiegen bei einer Mangellage automatisch, was den Immobilienmarkt belaste. Eine kluge Stadtplanung müsse auch eine gute Infrastruktur im Auge behalten, also Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten einplanen, so der Dezernent weiter. Alfred Schubert äußerte die Ansicht, dass Frankfurt das Umland intensiver mit einbeziehen müsse, um der Wohnungs- und Platznot Herr zu werden.

Christian Heimpel hat die Nordmainische S-Bahn im Blick

Aus dem Publikum wurden Fragen nach geeigneter Verkehrsplanung laut sowie nach genügend Fahrradwegen. Christian Heimpel erläuterte, dass die diesbezüglichen Potenziale überschaubar seien, konkret gehe es um den Bau der Nordmainischen S-Bahn, die schon seit Jahrzehnten diskutiert und Frankfurt mit Maintal und Hanau verbinden würde. Die Pendler aus dem Main-Kinzig-Kreis könnten so komfortabler zu ihren Arbeitsplätzen nach Frankfurt gelangen.

Auch ging es um die Erweiterung des Hessen-Centers und den oft diskutierten Rückgang des Einzelhandels in Bergen-Enkheim. Alfred Schubert war der Meinung, dass der Einzelhandel auf der Markt- und der Triebstraße in Bergen und Enkheim kaum wiederbelebt werden könne, da die Bürger „mit den Füßen abgestimmt hätten“ und das Hessen-Center favorisierten. Daher sei ein Ausbau auch sinnvoll, betonte Schubert.

Publikum interessiert sich für ein Verkehrskonzept für Bergen-Enkheim

Aus dem Publikum kam die Frage nach einem Verkehrskonzept für Bergen-Enkheim, da nicht genug Parkmöglichkeiten für die große Anzahl der Autos vorhanden sei. Die Nachverdichtung zumindest im alten Ortskern solle restriktiv behandelt werden, äußerte sich Alfred Schubert zu diesem Thema. Frankfurt müsse sich nach außen öffnen, Stadt und das Umland müssten zusammen arbeiten, um eine zufriedenstellende Stadtplanung zu ermöglichen, so Mike Josef.

Viele Themen wurden an diesem Abend nur angerissen und befriedigende Antworten geben konnte auf zahlreiche Fragen keiner der Podiumsteilnehmer, das jedoch lag am Thema und unveränderlichen räumlichen Gegebenheiten Frankfurts und seiner Umgebung.