Schule am Ried feiert Richtfest Ein Forum als Mittelpunkt

Edgar Endres (links) von der Baufirma Schick spricht den Richtspruch für das Erweiterungsgebäude der Schule am Ried.

Bergen-Enkheim (sh) – Bergen-Enkheim macht den Anfang: Zum ersten Mal wird ein Schulgebäude mit einem Frankfurter Forum versehen. Das bedeutet: Statt einer Aula, die sich nur zu Festivitäten mit Leben füllt, gibt es ein großzügig angelegtes Forum, das im Schulalltag gemeinsam genutzt wird. Die Schule am Ried erhält ein solches Forum in ihrem Erweiterungsbau. Beim Richtfest im Rohbau des Gebäudes zeichnete sich bereits ab: Das wird etwas ganz Besonderes.

Seit 50 Jahren ist die Schule am Ried tief verbunden mit dem Stadtteil. „Heute wird der Grundstein für weitere 50 Jahre gelegt“, sagte Schulleiter Gerrit Ulmke beim Richtfest für den Erweiterungsbau. Bildungsdezernentin Sylvia Weber fand viele lobende Worte für die Kooperative Gesamtschule, die über eine gymnasiale Oberstufe verfügt und sich durch die Schwerpunkte Musik, Naturwissenschaften und Sport auszeichnet. „Sieben Fremdsprachen werden hier angeboten – das steht einer internationalen Stadt wie Frankfurt gut“, sagte Weber.

Mit dem zweigeschossigen Erweiterungsbau wird ein Novum geschaffen. Im Erdgeschoss entsteht die Aula als Forum. Dieses verfügt über eine Bühne, soll aber zudem den Schülern als Aufenthaltsort und Pausenraum dienen. Auch die Caféteria und die Jugendhilfe werden dort einziehen. „Eine Mitte, wo sich alle treffen können, soll künftig Standard werden“, erklärte Weber. Im Forum kann es Theateraufführungen, Konzerte und Proben geben – und das ohne den parallel stattfindenden Unterricht zu stören, der in den Klassenräumen im Obergeschoss gehalten wird. „Das Forum wird ein verbindender Ort“, unterstrich Weber und führte aus, dass man in Zukunft über vielfältige Einsätze von Schulräumen nachdenken müsse – auch im Sinne von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Der Bau wird als Passivhaus gebaut, allerdings mit zu öffnenden Fenstern, die ebenso eine natürliche Belüftung ermöglichen. Außerdem erhält das Dach eine Fotovoltaik-Anlage und eine intensive Begrünung. Die Glasflächen werden mit Sonnenschutz ausgestattet.

Der Entwurf für den neuen, beispielhaften Schulbau wurde 2018 vom Architektenbüro Motorplan beim Hochbauamt eingereicht und erhielt den Zuschlag. Architekt Stefan Trosdorf lobte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Bau und Immobilien (ABI) Frankfurt und der ausführenden Baufirma Schick. Trosdorf richtete bei seiner Ansprache das Augenmerk auf die geschwungenen, fliegenden Freiformen im Erdgeschoss, die die große Außenfläche und die Nähe zum Ried auf diese Weise ins Innere übertragen sollen.

Mit einer unterhaltsamen Zimmermannsrede, begleitet von drei Gläsern Wein aus dem Bembel, bat Edgar Endres, Geschäftsführer der Baufirma Schick, um Schutz und Segen für das neue Gebäude. Laut Weber investiert die Stadt 26,5 Millionen Euro in das Schulgebäude. Die Arbeiten starteten 2021. Im Frühjahr 2024 soll das Gebäude fertiggestellt sein.