Hunde und ein Kaninchen unter Gottes Schutz Haustiersegnungsgottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche

Pfarrer Uwe Hahner segnet beim ersten Haustiersegnungsgottesdienst in der Heilig Kreuz Kirche auch Kaninchen Puschel.  Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Es war das erste Mal, dass Tierhalter gemeinsam mit ihren Schützlingen in der katholischen Gemeinde Heilig Kreuz einen Gottesdienst besuchten. Pfarrer Uwe Hahner war es schon lange ein persönliches Bedürfnis, einen Tiersegnungsgottesdienst zu veranstalten. Anlässlich des Gedenktags des heiligen Franz von Assisi setzte Hahner sein Vorhaben in die Tat um.

Die Bänke auf der Wiese vor der Heilig Kreuz-Kirche füllten sich zusehends. Zahlreiche Tierfreunde wollten gerne ihre Vierbeiner unter den Schutz Gottes gestellt wissen. Fast alle tierischen Gottesdienstbesucher waren Hunde, aber es gab auch eine Ausnahme: Das Kaninchen Puschel nahm auf Heu gebettet in seiner Transportbox am Gottesdienst teil. „Nicky und Lulu sind gestorben“, erzählten Clara und Julia Steinhausen vom Schicksal von Puschels Vorgängern. Die beiden Kaninchen wurden erst vor Kurzem im Garten von einem Raubtier getötet. „Wir wollen Puschel segnen lassen, damit ihm so etwas nicht passiert“, sagen die Acht- und die Elfjährige.

Ebenfalls gesegnet wurde Baghira, die Hündin von Gottesdienstbesucher Christoph Stübbe. Die sechseinhalb Jahre alte Hundedame adoptierten die Stübbes von einem Tierheim, ursprünglich stammt das Tier aus Madeira. „Ich halte es mit Albert Schweitzer und seine ,Ehrfurcht vor dem Leben’. Baghira ist stellvertretend für alle schützenswerten Lebewesen hier“, erklärte Stübbe, warum er diesen außergewöhnlichen Gottesdienst besuchte.

Am Gedenktag von Franz von Assisi

Auch Pfarrer Hahners eigene Hündin Fina war gemeinsam mit Küster Michael Flesch unter den Besuchern. Fina sei mit ein Grund dafür gewesen, dass der Gemeindepfarrer seine Idee, einen Tiersegnungsgottesdienst anzubieten, verfolgte. Mit dem 3. Oktober als Gedenktag von Franz von Assisi (der Heilige starb in der Nacht von 3. auf 4. Oktober 1226) hatte Hahner dann den passenden Termin für sein Vorhaben gefunden.
Beim Aufeinandertreffen der vierbeinigen Gottesdienstbesucher gab es hier und da noch Klärungsbedarf in Form von Bellen und Knurren, woanders kannte man sich schon vom Gassigehen und begrüßte sich fröhlich mit Schwanzwedeln. Während des Gottesdiensts waren die Hunde erstaunlich ruhig.

„Es ist das erste Mal, dass ich zu Tieren spreche“, sagte Hahner zu Beginn des Gottesdiensts. Er thematisierte Franz von Assisi, der ganz mit der Schöpfung verbunden war und mit den Tieren sprach. Der Pfarrer hatte für die Veranstaltung Lieder ausgewählt, welche die ganze Schöpfung betrafen sowie Bibelstellen herausgesucht, die auf Tiere Bezug nahmen. „Tiere bereichern und verschönern unser Leben“, lautete das Fazit des Pfarrers und das gemeinsam mit der Gemeinde gesprochene Fürbitten richtete sich an Tiere, denen es nicht so gut gehe wie jenen, die dem Gottesdienst lauschten.

„Tiere sind ein Geschenk Gottes"

Mit der abschließenden Segnung der Hunde und des Kaninchens erklärte Pfarrer Hahner: „Tiere sind ein Geschenk Gottes. Die Verantwortung des Menschen besteht darin, ihnen ein Leben in Würde zu bereiten.“ Nach dem Gottesdienst blieben die Besucher noch bei Grillwürsten und Getränken zusammen.