Das neue Trainerduo im Interview Kranz und Beckmann trainieren die TV-Handballer

Uwe Beckmann (links) und Björn Kranz sehen in der Herren-Handballmannschaft des TV Bergen-Enkheim viel Potenzial. Foto: p

Bergen-Enkheim (red) – Die Handball-Herren des TV Bergen-Enkheim starten am kommenden Wochenende in die neue Saison. An der Seitenlinie wird sich dann ein neues Trainerduo befinden. Während Björn Kranz schon vergangene Saison als Co-Trainer fungierte, stieß Uwe Beckmann Anfang Mai neu zum Team dazu. Im Interview stellt das Trainergespann seine Ziele und Erwartungen vor.

Herr Beckmann, Sie haben bereits diverse Trainerstationen hinter sich gebracht und einige Erfolge gefeiert. Wie kam es dazu, dass Sie sich dem TV Bergen-Enkheim angeschlossen haben?

Beckmann: „Ich denke, ich habe auf dem Höhepunkt des Erfolges aufgehört, als ich und mein Betreuerstab, damals mit den Hexen, zweimal in Folge die Süddeutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Ich wurde in der Folge immer wieder gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, wieder für den Verein tätig zu werden. Dies kam für mich allerdings nicht in Frage, da ich mich beruflich verändert hatte und dadurch zeitlich nicht mehr so flexibel war. Hauptargument war die Erkrankung meiner Frau und die damit verbundene Pflege. Jetzt, nach zehn Jahren, hatte ich das Gefühl, vielleicht noch mal etwas Schwung und Erfahrung in die Mannschaft bringen zu können, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Björn Kranz mitzieht.“

Herr Kranz, Sie waren bereits als Spieler für die Mannschaft aktiv und vergangenes Jahr als Co-Trainer. Was hat Sie dazu bewegt, weiter für die Mannschaft zu arbeiten?

Kranz: „Mir hat es vorher schon als Spieler unglaublichen Spaß gemacht, im Team zu spielen und mit der Mannschaft zu arbeiten. Für mich kam nach meiner schweren Verletzung auch nie in Frage, komplett mit dem Sport aufzuhören. Als Trainer befinde ich mich auch noch in der Lernphase. Vergangene Saison konnte ich meine ersten Erfahrungen als Co-Trainer machen und mit Uwe Beckmann habe ich jetzt einen sehr erfahrenen Trainer an meiner Seite, von dem ich noch unheimlich viel lernen kann und auch schon gelernt habe. Ich möchte gemeinsam mit Uwe Beckmann meinen Teil dazu beitragen, dass wir eine bessere Saison spielen als vergangenes Jahr.“

Die Vorbereitung ist nun beinahe abgeschlossen. Wie zufrieden sind Sie beide mit der bisherigen Entwicklung der Mannschaft?

Beckmann: „Ich bin sehr positiv überrascht. Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft, welches ich vorher, als außenstehender Zuschauer, so nicht wahrgenommen habe. Die Mannschaft hat sich in den Trainingseinheiten auch so eingebracht, dieses Potenzial zu wecken. Die Spieler haben stark an Selbstbewusstsein und Reife gewonnen und eine unglaubliche Freude am Spiel und am Erfolg entwickelt. Es ist bemerkenswert, wie hoch die Bereitschaft ist für diesen Erfolg auch zu arbeiten. Für uns als Trainer ist es schön, zu sehen, wie engagiert die Spieler arbeiten.“

Kranz: „ Es gab eine Situation, als ein Spieler auf mich zukam und sagte, dass er eigentlich etwas kürzer treten wolle, aber dass es ihm momentan so viel Spaß mit dem Team und dem Trainerteam mache, dass er es sich nun gar nicht vorstellen könne. Das ist natürlich ein Punkt, der uns als Trainer freut und auch noch mal zusätzlich motiviert.“

Gab es in der Vorbereitung konkrete Schwerpunkte, die Sie gesetzt haben? Wie wurden diese umgesetzt?

Beckmann: „Wir haben zunächst den körperlichen Zustand der Mannschaft analysiert und einen Trainingsplan aufgestellt. Vor allem lag dort zu Beginn der Vorbereitung der Fokus auf dem athletischen Bereich. Wir haben dann unsere Schwerpunkte in Angriff und Abwehr unterteilt. Wobei Björn Kranz sich um die Angriffsarbeit kümmert und ich den Abwehrpart übernehme.“

In der vergangenen Saison wurde am letzten Spieltag der Klassenerhalt gesichert. Was sind Ihre Erwartungen an die kommende Saison?

Kranz: „Wir wollen uns so schnell wie möglich von den unteren Plätzen distanzieren und versuchen, in ein halbwegs gesichertes Mittelfeld zu kommen, um dann eine ruhigere Saison als vergangenes Jahr zu erleben. Wir haben mit etwas Glück und viel Ehrgeiz die Klasse halten können und nun wollen wir auch zeigen, dass wir zu Recht drinnen geblieben sind und eine bessere Saison spielen.“

Herr Beckmann, Sie kamen als Trainer neu zur Mannschaft. Was waren Ihre ersten Eindrücke?

Uwe Beckmann: „Ich habe große Kinderaugen gesehen. Neugierige Spieler, erwartungshungrige Spieler und vor allem bereite Spieler. Bereit, sich zu quälen und alles zu geben. Diese Neugier, die uns die Mannschaft gezeigt hat, anhand der hohen Trainingsbeteiligung. Die Spieler sind gelaufen, sie haben sich gequält, sie waren präsent. Das Ganze macht es spannend für uns als Trainer. Was kann man aus der Mannschaft herauskitzeln? Natürlich muss man eine Balance aus den Leistungsträgern finden, die jede Mannschaft hat und den Spielern, die noch auf dem Weg sind, die noch aufgebaut werden müssen und noch härter an sich arbeiten müssen. Aber auch diese Balance haben wir gefunden. Das bedeutet, dass die Spieler, die vielleicht jetzt noch nicht so weit sind, merken: Ich kann durch Training und harte Arbeit etwas erreichen. Diesen Willen spürt man einfach. Den Willen etwas zu verbessern.“

Was können Sie zur aktuellen Personalsituation sagen? Gab es Neuzugänge und wie lief die Integration?

Björn Kranz: „Wir haben den einen oder anderen Spieler dazubekommen. Auch Spieler, die schon länger nicht mehr im Verein aktiv waren, aber wieder Lust hatten, den Ball in die Hand zu nehmen. Alle haben sich super und nahtlos ins Team integriert.“