Akustische Zauberwesen aus dem Märchenwald László Fassang spielt beim Großen Orgelkonzert

László Fassang genießt den Schlussapplaus am Ende eines traumhaften Orgelkonzerts. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – László Fassang, Organist aus Budapest, sorgte dafür, dass das 112. Orgelkonzert des Förderkreises Orgel und Orgelmusik an St. Nikolaus zu einem großen Erfolg wurde. Erneut hatte sich der Förderkreis dazu entschieden, das Orgelspiel des Musikers auf einer Großleinwand vor dem Altar zu übertragen, was den Genuss für das Publikum stark erhöht, da mit dem Ohren- auch ein Augenschmaus verbunden ist.

Am Tag vor dem Großen Orgelkonzert fand die Vorabendfeier bei Andrea und Bernd Walz in Bergen statt. Bei angenehmen Temperaturen verweilten die geladenen Gäste dort im schönen Garten bei leckeren Speisen und Getränken im Garten, bis der ungarische Organist eine Kostprobe seines Könnens an der 200 Jahre alten Bürgy-Orgel im Orgelraum des Hauses Walz gab.

László Fassang meistert auch die Herausforderung einer schmalen Tastatur

Die sehr schmale Tastatur stellt eine Herausforderung für die Finger des Organisten dar, die Fassang aber mit Eleganz meisterte. Der Klang der liebevoll restaurierten Orgel ist durch die flache Kellerdecke und die geraden Wände entscheidend anders als die oft tiefen Töne einer großen Orgel in einer Kirche. Zwei luftig-leichte Orgelstücke wurden vom Musiker angestimmt, die das Publikum neugierig auf das Große Orgelkonzert machten.

Zu diesem begrüßte Vorstandsmitglied Bernd Walz am darauffolgenden Tag das Publikum. Das Programm begann mit einem wohltönenden Präludium und einer Fuge in e-Moll von Johann Sebastian Bach und Franz Liszts beeindruckender Komposition über seinen berühmten Musikerkollegen.

Die Improvisation von Fassang war ein spannendes Erlebnis

Die nachfolgende Improvisation von Fassang, die Vogelstimmen und Dudelsackpfeifen ebenso wie tänzerische Elemente hören ließ, war ein spannendes Erlebnis. Das Scherzo von Dezsö Antalffy-Zsiross beschwor akustisch Zauberwesen aus dem Märchenwald herauf und beim Finale von Alexandre Guilmant aus der Orgelsonate Nummer eins zog Fassang noch einmal alle Register des königlichen Instruments.

Es folgten im zweiten Programmteil gelungene und fantasievolle Improvisationen musikalischer Publikumswünsche. Virtuos interpretierte László Fassang das „Air“ aus Bachs Orchestersuite D-Dur, das geistliche Sommerlied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ von Paul Gerhardt, die „Ungarischen Tänze“ von Johannes Brahms und schließlich begeisternd und unnachahmlich den Jazzklassiker „Take Five“ von Dave Brubeck. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Empfang für geladene Gäste.

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