Sportflitzer, Trucks und Außerirdische Modellbauer erobern die Stadthalle Bergen

Neben Autos wurden bei der Modellauto-Ausstellung auch Science Fiction-Themen wie ein Ufo-Absturz gezeigt. Das Genre soll nun fester Bestandteil der Ausstellung werden. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Wenn sich schwer beladene Trucks, ein mit Blumen bemalter Hippie-Bulli und das Batmobil einen Raum teilen, dann ist eindeutig wieder Modellauto-Ausstellung. Erich Schenkenberger und Alexander Deist haben zum 19. Mal zu der Veranstaltung in die Berger Stadthalle gebeten, bei der 85 Aussteller aus ganz Europa ihre präzise gebauten Miniatur-Fahrzeuge präsentierten.

Die hauptsächlich in den Maßstäben von 1:6 bis 1:87 ausgestellten Fortbewegungsmittel wurden sowohl als Einzelmodelle gezeigt, als auch in detailreich ausgearbeiteten Dioramen. Szenen an Tankstellen und Werkstätten erwachten auf den Ausstellungstischen zum Leben. „Es sind wieder sehr schöne Dioramen dabei. Jeder präsentiert seine Fahrzeuge von ihrer Schokoladenseite“, freute sich Erich Schenkenberger, der seit 25 Jahren ein Modellbaugeschäft in Enkheim betreibt.

Erich Schenkenberger entdeckte seine Liebe zum Modellbau bei Dragster-Rennen

Die Leidenschaft für den Modellbau ist bei ihm durch das Drag Racing (Beschleunigungsrennen) entstanden. „Seit fast 45 Jahren schlägt mein Herz für den Dragster-Sport. Ich bin Chefstarter für Dragster-Rennen am Hockenheimring“, verriet Schenkenberger.

Was die meisten Modellbauer antreibe, sei die Suche nach der nächsten Herausforderung. „Fast jeder Modellbauer hat mehr Bausätze zu Hause, als er je bauen kann“, so Schenkenberger. Einmal sei er auch an einem Modell verzweifelt. „Es war der Golden Arrow, ein Geschwindigkeitsweltrekordfahrzeug aus dem Jahr 1928. Ich hing an der Detaillierung fest. Mein eigenes Ergebnis hat mich nicht überzeugt. Ich habe es einem Modellbaukollegen in Berlin gegeben, der noch einmal zwei Jahre an dem Oldtimer gearbeitet hat, bis er perfekt war. Jetzt steht das Modell bei mir in der Vitrine“, erzählte Schenkenberger.

Von edlen Karossen bis zum Millenium-Falken aus „Star Wars“

Unter die edlen Karossen, imposanten Muscle-Cars und schnittigen Sportwagen hatten sich bei der Modellauto-Ausstellung auch Vehikel gemischt, die nicht auf vier Rädern über den Asphalt rollen. Große Aufmerksamkeit erregte der Nachbau des Millenium-Falken. Das Raumschiff aus dem Film „Star Wars“ war mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet und gewährte sogar Einblicke in den selbst gebauten Innenraum, in den Han Solo, R2-D2 und Chewbacca als Figürchen platziert waren.

Ufo-Absturz in der Nähe von Roswell in Szene gesetzt

Ein anderer Aussteller hatte sich mit dem angeblichen Ufo-Absturz in der Nähe der amerikanischen Kleinstadt Roswell im Jahr 1947 befasst. Sein Diorama zeigte die havarierte „fliegende Untertasse“ und einen am Boden liegenden verletzten Außerirdischen sowie zwei Army-Mitglieder, die ihr Geländefahrzeug auf der Straße abgestellt hatten und sich die Absturzstelle anschauten. Zukünftig sollen Raumschiffe und Lebensformen von fernen Planeten bei der Modellauto-Ausstellung aber keine Exoten mehr sein. „Wir denken darüber nach, in Verbindung mit der Modellauto-Ausstellung auch eine Science Fiction-Ausstellung anzubieten“, erklärt Schenkenberger. „An ,Star Wars’ und ,Star Trek’ kommt man derzeit einfach nicht vorbei – auch nicht im Modellbau.“

Die Modellauto-Austellung unterstützt von Anfang an den Verein Hilfe für krebskranke Kinder in Frankfurt, dem der Eintrittserlös nach Abzug der entstandenen Kosten zukommt. „Im Lauf der Jahre sind mehr als 12.000 Euro für den Verein zusammengekommen“, berichtete Schenkenberger. Dieses Mal dürften es nach seinen Schätzungen wieder rund 1000 Euro sein, welche die Veranstalter dem Verein vor Weihnachten übergeben werden.

Impressionen von der Modellauto-Ausstellung in der Stadthalle Bergen finden Sie in unserer Bildergalerie.