Pfarrerin Elisa Schneider wirkt seit Mai in Bergen-Enkheim Die Ökumene vorantreiben

Das Tor zum Gemeindebüro von Pfarrerin Elisa Schneider steht für Gespräche offen.

Bergen-Enkheim (iz) – Musik ist eine Leidenschaft, die Pfarrerin Elisa Schneider schon ihr Leben lang begleitet. „Ich habe als Kind im Domchor in Fulda gesungen. Mein Traum war es immer, Musik zu studieren“, sagt die 35-Jährige, die seit Mai ihre Kollegin Kathrin Fuchs mit einer weiteren Stelle in der evangelischen Kirchengemeinde in Bergen-Enkheim unterstützt.

Nach dem Abitur 2006 zog Schneider nach Berlin und studierte dort an der Universität der Künste Musik mit Klavier und Gesang. „Während des Studiums habe ich aber schon gemerkt, dass mich die großen Fragen der Theologie reizen“, erzählt sie. „Mich haben die Inhalte fasziniert, sodass ich nach eineinhalb Jahren zur evangelischen Theologie gewechselt bin.“ In Berlin, Wien und Marburg sammelt sie an der Universität ihr Wissen. Nach dem Studium absolviert Schneider, die in ihrer Kindheit auch kurz in Italien lebte, ihr Vikariat in Hanau. „Dort habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt, erste eigene Gottesdienste veranstaltet, Trauungen und Beerdigung übernommen.“ Zum Abschluss des Vikariates wird Schneider ins Pfarramt berufen. „Eigentlich übernimmt man dann eine erste Gemeinde als Pfarrer. Ich bin aber für ein Jahr nach Neapel ins Ausland gegangen“, erzählt die 35-Jährige.

Zu Italien hat sie Bindungen, das Interesse dorthin wird durch das Studium weiter gestärkt. „Die Ökumene auf europäischer Ebene hat mich bereits in Wien interessiert. Der Auslandsaufenthalt hat mir die Möglichkeit gegeben, die Kirche anders zu erleben und Erfahrungen zu sammeln“, berichtet sie. „Das Reizvolle ist, wenn man wie in Italien als Gemeinde klein ist, muss man mit vielen anderen zusammen arbeiten. Das Treffen der verschiedenen Religionen, die andere Art des Kircheseins und Gemeindelebens war und ist heute noch sehr inspirierend.“

2019 kehrt sie zurück nach Deutschland und wird von der evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck zu ihrer ersten eigenen Stelle in die Gemeinde Germerode entsendet. „Ich habe viel in der Zeit gelernt“, sagt sie. Nach zweieinhalb Jahren bewirbt Schneider sich auf die Pfarrstelle in Bergen-Enkheim: „Ich wollte mich nach der Zeit weiter entwickeln und mir eine Gemeinde aussuchen, die in Inhalt und Struktur zu mir passt.“ Ein weiterer Aspekt war, dass die Kirche in Bergen-Enkheim die einzige Kirchengemeinde der Landeskirche ist, die in Frankfurt liegt.

In einem Bewerbungsgottesdienst stellt sie sich im Januar der Gemeinde vor: „Das war sehr spannend. Die Gemeinde hat sich für mich als sehr offen dargestellt.“ In Bergen-Enkheim seien viele Mitglieder aktiv, sowohl Jüngere als auch Ältere. Ein Schwerpunkt von Schneider ist die Ökumene, die sie vorantreiben möchte. „Wir haben zudem auch mit einem Team eine neue Art von Gottesdienst entwickelt, den wir im kommenden Jahr im neuen Format unter ,Sonntagszeit für dich’ präsentieren wollen“, berichtet die Pfarrerin. „Darin werden wir alles neu entdecken – wie die Predigt.“

Mit ihrer Kollegin Kathrin Fuchs teilt sie sich die Aufgaben, es gibt keine Trennung der Gemeinde. Schneider liegt es am Herzen, die Gruppen, die coronabedingt etwas eingeschlafen sind, wieder zu aktivieren. „Ich möchte gerne schauen: Was wünschen sich die Menschen vor Ort, welche Projekte könnte man für den Stadtteil aktivieren, um etwas gemeinsam zu machen. Ich sehe die Kirche da in der Verantwortung, die wir haben, eine Plattform zu bieten, damit Menschen zusammenkommen.“ Daher steht die Tür von Pfarrerin Schneider immer offen: „Ich bin für sie da.“