Bei der gemütlichen Feier in dem urigen Häuschen an der Riedstraße gab es ein freudiges Wiedersehen mit der evangelischen Pfarrerin Karola Wehmeier, die ein halbes Jahr krankheitsbedingt pausieren musste. Sie hielt gemeinsam mit dem katholischen Diakon Rainer Siewers den Gottesdienst. Die beiden wurden musikalisch unterstützt von Mitgliedern des Posaunenchors Bergen-Enkheim.
Pfarrerin Wehmeier übt Kritik an Fertigprodukten
In ihrer Predigt prangerte Wehmeier eine zunehmende Essensverwahrlosung an. Es sei schwer, Menschen für Erntedank zu sensibilisieren, weil viele gar nicht wüssten, woher die Produkte kämen. Zudem seien sämtliche Lebensmittel ganzjährig verfügbar. Das Gespür für das Essen sei zurückgegangen, erklärte sie und hakte nach: „Merken wir überhaupt, wenn wir satt sind, oder essen wir einfach immer weiter?“ Die Besucher im Äppelhäusi gehörten sicherlich nicht zu der von der Pfarrerin kritisierten Kategorie Menschen, die lieber Fertigprodukte in den Einkaufswagen packt, anstatt ihre Speisen mit frischen Zutaten zuzubereiten. Dementsprechend war es für die Gäste auch selbstverständlich, dankbar für das zu sein, was Tag für Tag auf dem Tisch kommt.
Obst- und Gartenbauverein Bergen-Enkheim ist mit der Apfelernte zufrieden
Im Äppelhäusi wurden Rippchen mit Kraut und frisch gekelterter Süßer des OGV gereicht. Die Äpfel dafür wurden von den Vereinsmitgliedern in den heimatlichen Streuobstwiesen sowie im Pfarrgarten geerntet. Wie OGV-Vorsitzender Christian Emmel verkündete, seien beim Keltern 2500 Liter Süßer zusammengekommen. „Das ist eine ganze Menge“, sagte Emmel. Mit der diesjährigen Ernte sei er zufrieden gewesen, doch gebietsweise habe er starke Unterschiede entdeckt: Während der Südhang voller Äpfel hing, fiel die Ausbeute am Nordhang nicht so üppig aus.