Komisch statt knorrig Pit Knorr zu Gast im Bibliothekszentrum

Pit Knorr überzeugte das Publikum im Bibliothekszentrum Bergen-Enkheim als Verfasser komischer und satirischer Texte. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – Bei der Lese-Insel im Bibliothekszentrum war Peter Knorr zu Gast, in Frankfurt besser als Pit Knorr bekannt. Die Begrüßung übernahm Vera Dopichaj, seit Februar Leiterin des Bibliothekszentrums.

Knorr, der inzwischen 78 Jahre alte Mitbegründer der Satirezeitschrift Titanic und der Neuen Frankfurter Schule, berichtete zwischen der Präsentation seiner komischen Texte über seinen Werdegang und dass er auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komiker Otto Waalkes deutschlandweit bekannt wurde. In Heidelberg studierte der in Nordhessen aufgewachsene Kabarettist Geschichte, Politik und Germanistik und war erfolgreicher Texter des Studentenkabaretts „Das Bügelbrett“.

Pit Knorr gründete die „GEK-Gruppe“

Anfang der 70er Jahre begann Knorr mit seiner Mitarbeit beim Hessischen Rundfunk (hr) und gründete mit zwei Kollegen die „GEK-Gruppe“ – GEK stand für Gernhardt-Eilert-Knorr. Ende der 70er Jahre gründete Knorr mit Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F. K. Waechter dann die erfolgreiche Zeitschrift „Titanic“. Sein satirisches Weihnachtsbuch „Erna, der Baum nadelt“ ist ein Bestseller und jedes Jahr im Dezember steht Knorr im Zusammenspiel mit der Band „Die eiligen 3 Könige“, besetzt mit den Lokalgrößen Ali Neander, Markus Neumeier und Frank Wolff, damit auf der Bühne.

Der Satiriker brilliert als Verfasser komischer Texte

Ob Pit Knorr nun den emsigen Briefwechsel von Goethe und Schiller aus Sicht des hin- und hergaloppierenden Briefboten Mausbach verlas oder ein Interview mit dem Vorsitzenden der glücklosen Viktor-Schlawenz-Gesellschaft, der bis jetzt niemanden dieses Namens gefunden hatte, den es zu ehren galt („Johann Wolfgang Goethe ist viel ausgefallener, aber die Goethe-Gesellschaft hat halt Glück gehabt“), mit Herrn Posanke über sein unsägliches „Buch des Montags“ diskutierte, in dem es um Rübezahl und den schlesischen Biberaufstand ging oder die Hamlet-Aufführung im Bochumer Schauspielhaus in Form einer Sportreportage beschrieb, die Hymnenverse des schweizerischen Experten Herrn Schöpfli zum „Tag des unbekannten Oberarztes“ vortrug oder am Schluss des vergnüglichen Abends noch launige Zweizeiler seines verstorbenen Kollegen Robert Gernhardts rezitierte: In jeder einzelnen Minute nahm das Publikum Pit Knorr ab, dass er als seriöser Journalist nicht halb so überzeugend war, wie als Verfasser komischer Texte.

Am gut sortierten Stand der Fechenheimer Buchhandlung Bücher vor Ort verkaufte Günter Krause reichlich und Pit Knorr signierte Bücher und Hörbücher.