Netzwerk hat alte Handelsstraße im Blick Via Regia-Mobil macht Station an der Hohen Straße

Werner Stüber vom hessischen Netzwerk Via Regia informiert über die alte Handels-, Heeres-, Pilger- und Reiseroute. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Das blaue Wohnmobil ist schon von Weitem an der Hohen Straße in Bergen-Enkheim gut zu erkennen. Dort hält Werner Stüber vom Netzwerk Via Regia  Informationsmaterial bereit über die „Kulturroute des Europarats“, zu der eben auch Bergen-Enkheims Hohe Straße gehört.

Neugierig bleiben Spaziergänger und Radfahrer stehen und viele staunen über die Eckdaten der Via Regia („Straße der Könige“): Sie existiert seit mehr als 2000 Jahren, führt von Kiew (Ukraine) mit rund 4500 Kilometern Länge nach Santiago de Compostela (Spanien) und verbindet acht europäische Länder. Werner Stüber hat vor sieben Jahren das Via Regia-Fieber gepackt: Als leidenschaftlicher Wanderer bewältigte er rund 1000 Kilometer der altehrwürdigen Handelsstraße zu Fuß und hat seine Eindrücke mit der Fotokamera festgehalten. Zudem ist er im Netzwerk Via Regia tätig, vor allem im Projektnetzwerk Hessen – dort ist er Regionalmanager.

Werner Stüber bereist Orte, die an der Via Regia liegen

Das Via Regia-Mobil ist seit März als neues Projekt am Start. „Wir fahren damit derzeit Touren durch Deutschland und besuchen Orte, die an der Via Regia liegen. Dort ermuntern wir dann dazu, Mitglied beim Netzwerk zu werden“, erläutert Stüber. Auch eine Ansichtskarte hat er entworfen, mit der Grüße von der „alten Handels-, Heeres-, Pilger- und Reiseroute durch Europa“ versendet werden können. Auf der Vorderseite sind fünf Impressionen von der Hohen Straße durch die Wetterau zu sehen, auf der Rückseite gibt es Informatives über die Via Regia. Mit diesen Karten will Stüber die Fremdenverkehrsvereine und Gaststuben der entsprechenden Orte ausstatten. Eine Postkarte mit Motiven der durch Frankfurt verlaufenden Via Regia sei derzeit in Arbeit, verrät der 71-Jährige.

Im kommenden Jahr geht es mit dem Via Regia-Mobil nach Frankreich

Bevor Stüber das Via Regia-Mobil an der Hohen Straße bei Bergen-Enkheim postierte, war er damit in Sünna, an der Grenze zu Thüringen, unterwegs. „Die Kelten waren die ersten, die die Via Regia benutzt haben. In Sünna finden sich noch Zeugnisse aus dieser Zeit“, erklärt Stüber. Und er kann sich freuen: „Sünna will dem Netzwerk beitreten.“ Den deutschen Teil der Via Regia habe er mit dem Wohnmobil „schon einmal durch“ – es handele sich dabei um dieselbe Strecke, die er vor einigen Jahren gelaufen sei. „Im kommenden Jahr geht es dann mit dem Via Regia-Mobil nach Frankreich“, schaut Stüber in die Zukunft.

Meilensteine weisen auf die alte Handelsstraße hin

Eine weitere Maßnahme, um die Handelsstraße bei den Menschen ins Gedächtnis zu rufen, sind die so genannten „Meilensteine“. Diese sollen die historische Handelsstraße an kulturell bedeutenden Orten sichtbar machen. Acht Meilensteine gibt es bereits, unter anderem am „Alten Zollhaus“ in Seckbach und an der Mainkur in Fechenheim. Die Meilensteine tragen das Via Regia-Logo des Netzwerks und auf der obelisk-förmigen Stele sind Informationen nachzulesen. Der neunte Meilenstein sei bereits in Planung. „Er soll an der Heerstraße in Praunheim aufgestellt werden“, sagt Stüber. Dass sein Infostand beim Regionalparkfest so guten Zuspruch erfahren und Gespräche mit zahlreichen Menschen ermöglicht hat, begeistert ihn: „Es freut mich, dass die Via Regia stärker in das Bewusstsein der Menschen rückt.“

Informationen zur hessischen Via Regia gibt es im Internet unter www.via-regia-hessen.de.