Da geht es beispielsweise um Auseinandersetzungen wegen Beleidigungen oder Verleumdungen, Lärmbelästigungen, Hausfriedensbruch, Grenzübertretungen, Grundstücksfragen, unterschiedliche Sichtweisen der Gartenrechte oder auch Erbschaftsstreitigkeiten. Im Vorfeld schildert die ratsuchende Partei bei der Schiedsfrau des Schiedsamtes 16 ihr Anliegen und stellt einen Antrag auf eine Schiedsverhandlung. Für den Vorgang wird im Voraus eine Gebühr von 80,- Euro erhoben.
„Da ich mir gerne selbst ein Bild von den Gegebenheiten machen, wenn es beispielsweise um Gartenstreitigkeiten geht, mache ich regelmäßig Ortsbegehungen“, erläutert Brigitte Lüben. Daraufhin wird im Laufe der darauffolgenden drei Wochen die Gegenpartei geladen und hat auch zu erscheinen, anderenfalls wird eine Geldbuße verhängt. Ausnahmen werden nur akzeptiert, wenn zum Beispiel ein Attest wegen Krankheit vorgelegt oder ein Nachweis erbracht wird, dass die Gegenpartei auf Reisen ist.
Gütliche Einigung herbeiführen
Die zerstrittenen Parteien werden in Brigitte Lübens Amtszimmer in der Verwaltungsstelle Bergen-Enkheim eingeladen. Sie gibt beiden Parteien Gelegenheit, ihre Sichtweise zum Streitpunkt darzustellen. Danach versucht sie, die Parteien zu einer gütlichen Einigung zu führen. „In weit mehr als der Hälfte der behandelten Fälle gelingt eine Einigung“, berichtet Brigitte Lüben zufrieden, „und letztlich gibt es beim Schiedsverfahren auch nur Gewinner, denn es wird so lange verhandelt bis eine Einigung erzielt wird. Bei Gericht hingegen verliert oft eine der Parteien den Prozess“.
Im Optimalfall kommen die Parteien demnach durch die Schlichtung zu einer gütlichen Einigung. Hält sich anschließend eine Partei jedoch nicht an die schriftlich niedergelegte Vereinbarung, hat das Amtsgericht den von Brigitte Lüben im Protokoll festgehaltenen Beschluss zu vollstrecken. Die für das Schiedsamt 16 (also für Bergen-Enkheim) zuständige Schiedsfrau und Mediatorin Brigitte Lüben ist zu erreichen unter Telefon 06109 722030 oder per E-Mail: brigitte[at]gmail[dot]com.