Kleinstes und größtes Instrument in Harmonie Sinfonisches Blasorchester in der St. Nikolaus Kirche

Das Sinfonische Blasorchester der Stadtkapelle Karben beeindruckte in der St. Nikolaus Kirche mit seiner vielfältigen Musikauswahl. Foto: G. Old/p

Bergen-Enkheim (red) – Das Sinfonische Blasorchester der Stadtkapelle Karben lud zum ersten Mal zu einem Konzert in der Kirche von St. Nikolaus in Bergen ein. Passend zum Frühling präsentierte sich das Sinfonische Blasorchester mit einem bunten Strauß von Musikklängen.

Bereits mit dem ersten Stück „Appalachian Overture“ von James Barnes zeigte der Dirigent Claus Carsten Behrendt, welches Spektrum an Können er den Musikern bei zahlreichen Proben abverlangt hatte. Die Leichtigkeit des Frühlings und die Farbenpracht des Ostens Nordamerikas waren fast zum Greifen.

Auch der Dirigent des Sinfonischen Blasorchesters der Stadtkapelle Karben wirkt als Musiker mit

Ein Ensemble aus Euphonien und Tuben, bei dem selbst der Dirigent mitwirkte, präsentierte nach dem „Andante con Moto“ aus der fünften Sinfonie von Ludwig von Beethoven das Stück „Canzona per Sonare No. 1: La Spirata“ von Giovanni Gabrieli. Mit „Keystone Chops“ von Lennie Niehaus zeigten die acht Musiker, dass sie auch den Jazzklängen zugetan sind. Mit dem „Concerto per Organo et Orchestre“ von Georg Friedrich Händel kam dann die „Königin der Instrumente“, die große Förster & Nicolaus Orgel, zum Einsatz. Da galt es, die Entfernung der Orgel zum Orchester im Altarraum zu überwinden. Dies ist dem früheren Organisten von Bergen-Enkheim, Mathias Prediger, der nunmehr in Karben wohnt und seit geraumer Zeit als Musiker bei dem Sinfonischen Blasorchester mitwirkt, auf eindrucksvolle Weise gelungen.

Das Werk „Crossbreed – Musical Crossover“ begeistert durch seine Vielfalt

Vor einer kurzen Pause beeindruckte das Orchester mit dem Stück „Crossbreed – Musical Crossover“ von Thiemo Kraas weiterhin das Publikum. Aus dem hinteren Teil der Kirche beginnt das Stück, welches die verschiedensten Stile beinhaltet. Klänge aus dem Balkan waren dort zu hören, da der Komponist das Stück für die Stadt Erlangen schrieb, die regen Kontakt zu den Balkanstaaten pflegt.

Im zweiten Teil des Konzerts bewies das Orchester seine Vielfältigkeit. Bei den „Tanzvariationen“ von James Barnes seien dem Dirigenten bei den Proben fast noch mehr graue Haare gewachsen, als er ohnehin schon hat: Schnelle Wechsel der Tonfolgen mit verschiedenen Stilen und Themen durch unterschiedliche Instrumentengruppen waren die große Herausforderung des Orchesters.

Zwischen den Bach-Chorälen erklingen Piccoloflöte und Orgel zusammen

Zwischen den beiden Chorälen „Jesus bleibet meine Freude“ und „Wachet auf! Ruf uns die Stimme“ von Johann Sebastian Bach demonstrierten Angelina Nölker (Piccoloflöte) und Mathias Prediger (Orgel), dass das kleinste Instrument des Orchesters mit dem größten Instrument auf wunderbare Weise miteinander harmonieren kann. Mit dem Berceuse (Wiegenlied) „Le Jardin d’Esclarmonde“ von Hans-André Stamm verzauberten die beiden Musiker die Zuhörer.

Großer Applaus brandet in der St. Nikolaus Kirche auf

Nach den Gebeten für Blechbläser und Orgel, bei denen es sich der Dirigent neben Susanne Galisch am Flügelhorn wieder nicht nehmen ließ, selbst an der Posaune mitzuwirken, kam es mit einem Medley aus dem Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ zum furiosen Finale. Mit großem Applaus und einem großzügigen Betrag im Spendenkörbchen, das später Pfarrer Uwe Hahner übergeben wurde, verabschiedete das begeisterte Publikum das Sinfonische Blasorchester der Stadtkapelle Karben, welches sehr gerne zu Gast in der St. Nikolaus Kirche war.