„Mitte der 90er Jahre schossen die Bläserklassen an den Schulen wie Pilze aus dem Boden“, blickt Kling zurück. So wurde eine Kooperation zwischen der Stadtkapelle und der Schule am Ried ins Leben gerufen: Die Stadtkapelle sponsert den Unterricht für die Kinder, die Mitglied des Vereins sind, dafür kommen die Schüler, nachdem sie die Bläserklasse im Jahrgang sieben abgeschlossen haben, zur Stadtkapelle. „Anfangs hat das gut funktioniert, doch mittlerweile haben die Schulen Probleme, Bläserklassen zusammenzubekommen. Das große Interesse der Schüler ist nicht mehr da“, bedauert Kling.
Die Stadtkapelle Bergen-Enkheim will Jugendwerbetage anbieten
Um für Nachwuchs zu werben, will der Verein neue Wege beschreiten. Das hat sich der in der jüngsten Jahreshauptversammlung frisch gewählte Vorstand, mit Heribert Kling als Erstem Vorsitzenden an der Spitze, fest vorgenommen. Geplant sind beispielsweise Jugendwerbetage – so der Arbeitstitel. „Über die Schulen sollen Einladungen an Jugendliche erfolgen, die dann an einem Nachmittag im Volkshaus Enkheim zusammenkommen, an dem wir Instrumente vorstellen und auch musizieren“, erklärt Kling. Dabei sollen auch Schüler aus Fechenheim, Bornheim und der Innenstadt angesprochen werden, denn aufgrund der guten Anbindung an die U-Bahn könne das Einzugsgebiet vergrößert werden, findet der Vorsitzende.
Vorsitzender Heribert Kling schwärmt vom Spielen im Orchester
Wer sich daraufhin entscheidet, bei der Stadtkapelle mitzuspielen, erhält einmal pro Woche Unterricht, der durch die Musikschule beispielsweise in Bergen-Enkheim abgebildet wird. Und dem Nachwuchs, der bei der Stadtkapelle „hängenbleibt“, will der Verein ebenfalls etwas bieten. „Wir planen, im vierwöchigen Turnus ein Orchestererlebnis zusammenzurufen. Dabei werden Stücke mit Unterstützung von älteren, erfahrenen Musikern geübt. So erfährt der Nachwuchs, wie das Zusammenspiel funktioniert“, erläutert Kling. Das Spielen im Orchester erfordert viel Konzentration. „Man muss gleichzeitig spielen, hinhören, auf die Noten und auf den Dirigenten schauen. Das geht nicht von selbst. Aber wenn es dann klappt, entsteht schon ein Glücksgefühl“, beschreibt Kling.
Stadtkapelle sucht Musiker, die Lust haben, bei Konzerten mitzuspielen
Das Ziel der Stadtkapelle ist es, auf diesen Wegen verlässliche Musiker zu finden, die Lust am Spielen im Orchester haben und bei Konzerten, wie dem Frühjahrs- und Weihnachtskonzert, aber auch bei Anlässen wie dem Altstadtfest und dem Berger Markt auftreten möchten. „Wir spielen überwiegend Originalwerke für Blasorchester, wie Stücke von Jacob de Haan, es sind auch Märsche oder Polkas dabei sowie Melodien aus Filmen und Musicals. Charthits, die für Blasorchester übersetzt wurden, wollen wir hingegen vermeiden“, sagt Kling und ergänzt: „Wir bieten moderne Blasmusik aus dem Osten Frankfurts. „Großer Wert wird beim Musizieren auf Präzision gelegt, aber natürlich gehören Spaß und gute Laune unbedingt dazu, um gute Musik zu machen.
Wer sich vorstellen kann, bei der Stadtkapelle Bergen-Enkheim mitzuwirken, kann sich an Dagmar Mehling unter Telefon 06109 24169 wenden. Sie betreut den Nachwuchs. Aber auch ältere und erfahrene Mitspieler sind willkommen. Sie können sich bei Interesse an Heribert Kling unter Telefon 06109 36490 wenden. Dringender Bedarf besteht an Schlagzeugern und Trompetern.
Das Nachwuchsorchester probt unter der Leitung von Oliver Eibl immer donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr im Volkshaus Enkheim, Borsigallee 40, im großen Saal. Das große Orchester probt dort ebenfalls donnerstags, von 20 bis 22 Uhr.
Wer die Musik der Stadtkapelle Bergen-Enkheim gerne live erleben möchte, kann unter Telefon 06109 24169 noch Karten für das Frühjahrskonzert erwerben, das am Samstag, 13. Mai, um 19.30 Uhr im Volkshaus Enkheim stattfindet.