Tag endet mit großem Abschluss-Lagerfeuer 800 Tierpaten besuchen Schützlinge im Frankfurter Zoo

Caroline Liefke (links) und Sabine Binger mit ihren eigens für den Patentag angefertigten Informationstafeln. Foto: Wetzel

Ostend (zuw) – „Der Prachtkärpfling sieht aus, als würde er lachen, und hat ganz viele Farben, wie ein Regenbogen“, sagte die elfjährige Chantal beim traditionellen Tierpatentag im Zoo Frankfurt am vergangenen Freitag. Doch das Mädchen hatte noch einen weiteren triftigen Grund für ihre Wahl: „Für diesen Fisch gab es noch keinen Paten.“ 

Tatsächlich gab es von ihm auch noch keine Beschreibung. Für Sabine Binger, zuständig für die Betreuung der Tierpaten, kein Problem: „Frau Binger hat eine ausführliche, spannende Information extra für uns angefertigt“, sagten Chantal und ihre Eltern Katharina und Björn: „Sie hat sich große Mühe damit gegeben. Wir werden auch weiterhin Tierpaten sein.“ Das Taschengeld von zwei Monaten hatte die Schülerin für ihre Patenschaft dieses Jahres gespart, nun freute sie sich, den ursprünglich in Westafrika heimischen Zahnkarpfen im Exotarium persönlich kennenzulernen. Dafür reiste die Familie aus Langenselbold an.

Patenschaft als Geschenk

Anders ein Ehepaar aus Frankfurt, das bereits seit zehn Jahren etliche Patenschaften übernimmt und Stammgast im Zoo ist: „Wir verschenken oft Patenschaften zum Beispiel zum Geburtstag und finden, das ist sinnvoller als Blumen, die rasch verwelkt sind. Dann gehen die Leute auch mal in den Zoo. Wir genießen dieses wunderschöne Stück Natur in Frankfurt. Außerdem sehen wir dann, wie gut es den Tieren hier geht. Wir sehen unsere Patentiere mit ganz anderen Augen an und haben eine tiefe Beziehung zu ihnen“, berichteten sie.

Dann ließen sie sich von den Bildern im Zoo lebender Tiere faszinieren, die vor der Ansprache von Zoodirektor Professor Manfred Niekisch im großen Saal des Zoo-Gesellschaftshauses gezeigt wurden. Er informierte die Gäste zum letzten Mal in seiner Amtszeit über Zu- und Abgänge, Zuchterfolge, aktuelle Neuigkeiten aus dem Zoo und vor allem über die Patenschaften: „Insgesamt haben wir 1935 Paten mit 2249 Tierpatenschaften. Das ist erneut eine Steigerung im Vergleich zu letztem Jahr.“

Geld für Sanierung des Seewasserbeckens

Auch über die Verwendung ihrer Beiträge gab er Auskunft: „Insgesamt nahmen wir 193.454 Euro ein – vielen herzlichen Dank dafür. Der größte Anteil fließt in die Sanierung des Seewasserbeckens im Exotarium und einen Nebenraum für die Robben.“ Mit Unterstützung von Dr. Caroline Liefke erfuhren die etwa 800 Tierpaten noch weitere Zahlen. Zoodirektor Niekisch wies ebenfalls auf Tierarten hin, die noch keine Paten haben. Damit hatte er wohl nicht nur ihr aus der Seele gesprochen. Auch Sabine Binger dürfte sich über neue Paten für diverse Vogel-, Reptilien- und Fischarten freuen. Nach dem Empfang standen in den Revieren die Tierpfleger für Fragen der Paten bereit. Am Patentag haben Tierpaten bei freien Eintritt einen schönen Abend, der auch in diesem Jahr wieder mit einem gemütlichen Lagerfeuer im Grzimek-Camp endete.