Auf den Spuren der Serengeti Abend im Zoo mit Expedition, Lagerfeuer und Stockbrot

Den Teig um den Stock wickeln und über die Flammen halten: Nach der Expedition durch den Frankfurter Zoo schmeckt den kleinen und großen Besuchern das Stockbrot in geselliger Runde ums Lagerfeuer besonders gut. Foto: Faure

Ostend (jf) – Auf eine ganz besondere Familienexpedition durch den abendlichen Frankfurter Zoo freuten sich nicht nur 20 Teilnehmer, sondern auch die ehrenamtliche Naturschutzbotschafter. Annkatrin Weber begrüßte die Familien: „Wir beschäftigen uns heute Abend mit dem Thema Serengeti.“

Ein Vikunia schaute neugierig auf die zu dieser Zeit ungewohnten Besucher. Die Kinder Sofia, Adya, David, Marvin, Kira, Sebastian und David, waren genauso gespannt wie ihre Eltern. „Da wir uns außerhalb der üblichen Öffnungszeiten durch den Zoo bewegen, sollten wir das ruhig tun, die Eindrücke auf uns wirken lassen“, sagte Michael Kauer. Karl-Heinz Iba zeigte zunächst auf einer Karte, wo die Serengeti liegt. Sie ist mit einer Fläche von etwa 30.000 Quadratkilometern anderthalb Mal so groß wie Hessen. 1,6 Millionen Tiere – darunter Löwen, Zebras, Leoparden, Elefanten, Nashörner, Giraffen und Affen – durchstreifen dieses Gebiet auf der Suche nach Wasser und Nahrung.

Seltener Bewohner im Katzendschungel

Erste Station war der Katzendschungel. Löwin Zarina döste bereits, war hinter der dicken Glasscheibe gut sichtbar. „Zarina ist allerdings eine indische Löwin. Von dieser Art gibt es nur noch etwa 500 Tiere“, sagte Annkatrin Weber. Draußen, vor dem leeren Freigehege, waren die Expeditionsteilnehmer aufgerufen, ihre Lieblingstiere zu nennen. Die meisten Kinder entschieden sich für Löwen und Geparden – sie durften sich als Vertreter der Fleischfresser auf eine Bank stellen.

Die Eltern, die Zebras, Elefanten, Antilopen wählten, reihten sich vor der Bank auf. Nur noch einige aus der Gruppe blieben übrig – sie symbolisierten das Gras. „Das ist viel zu wenig für die Pflanzenfresser“, erklärte Weber: Wenn es nicht ausreichend Gras gibt, das wiederum Regen braucht, haben weder Pflanzen, noch Fleischfresser eine Lebensgrundlage. In zwei Gruppen ging es weiter. An der zweiten Station sollten Tiere pantomimisch dargestellt werden – einfach war das beim Elefanten, schwierig beim Gnu. Michael Kauer erklärte unterwegs, dass die ungefährlichen Tiere im Zoo selbst entscheiden können, ob sie nachts im Freien oder in den Gebäuden bleiben wollen. In der Nähe des Zebra-Geheges befand sich ein großes Foto von einer Gnu-Herde.

Flusspferd Petra ist das schwerste Tier

Weiter ging es vorbei an den Robbenklippen. Die Seehunde dösten auf Steinen und auf einer schwimmenden Insel in ihrer Anlage – auch das war ein Bild, das sich am Tag so nicht bietet. Bei Petra, dem Flusspferd, wurde noch ein kleiner Stopp eingelegt. „Es ist mit etwa zwei Tonnen das mit Abstand schwerste Tier im Zoo“, sagte Annkatrin Weber. Außerdem erläuterte die Naturschutzbotschafterin, dass Hippos durch ihre Hautdrüsen eine Flüssigkeit absondern, die vor Austrocknung und Sonnenbrand schützt und antibiotisch wirkt. Petra war zwar neugierig, ließ sich aber nichts ins Maul schauen.

Im Camp war bereits alles vorbereitet, das Lagerfeuer brannte in der Dämmerung, Teig für Stockbrot lag bereit. Karl-Heinz Theißing erzählte von Bernhard Grzimek, seiner Arbeit, seinen berühmten Fernsehsendungen und dem Film „Serengeti darf nicht sterben“, 1960 mit einem Oscar für die beste Dokumentation ausgezeichnet. Grzimek hörte etwas abseits in Form eines Pappaufstellers zu, das zebragestreifte Flugzeug „Ente“ und der ebenfalls Schwarz-Weiß gemusterte Jeep vermittelten ein Stück Arbeitsatmosphäre in der afrikanischen Savanne.