Der Wind war ein Hindernis Absage beim weltweit größten Radrennen

Norbert Biba mit einem Foto aus Südafrika: Der Mann neben ihm ist David Bellairs. Foto: Faure

Nordend (jf) – Wochenlang hatte sich Norbert Biba auf die Cape Town Cycle Tour gefreut – doch am 12. März gab es kein Radrennen rund um Kapstadt. Aufgrund starken Windes musste ausgerechnet die 40. Ausgabe des Wettbewerbs, früher unter Cape Argus bekannt, abgesagt werden: 35.000 Teilnehmer aus aller Welt konnten nicht starten. Ein Video zeigt, dass der Sturm die leichten Räder mühelos von der Straße fegte. Zu gefährlich. Außerdem wütete ein Feuer in unmittelbarer Nähe der Strecke.

Das Wochenblatt sprach mit Norbert Biba über den Aufenthalt in Südafrika und seine nächsten Pläne. Wie groß war Ihre Enttäuschung, als das Rennen abgesagt wurde?

Norbert Biba: Natürlich war die Enttäuschung groß. Ich ahnte so etwas bereits am Freitag vor dem Rennen, da war ich beim Training fast von der Straße gefegt worden. Manche der Angereisten reagierten gelassen auf die Absage, manche waren schon ziemlich verärgert.

Das Trikot mit dem Hinweis auf das Radrennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ haben Sie trotzdem weitergeben können?

Ja, es gibt einige Aufnahmen davon – ich habe ein Foto, auf dem David Bellairs, Direktor des Veranstalters Cape Town Cycle Tour Trust, das Trikot anhat, ich lernte ihn 2016 kennen. Da konnte ich viele Kontakte knüpfen und eine Brücke zwischen dem Rennen um Kapstadt und dem Rennen am 1. Mai in und um Frankfurt schlagen. Geschenkt habe ich das Shirt schließlich Nigel Jacobs, einem Hobbyfahrer aus Südafrika.

Sie waren gerade insgesamt drei Wochen in Südafrika. Was hat Sie besonders beeindruckt?

Mich beeindruckt immer wieder die Freundlichkeit der Menschen. Ich war nicht nur zum Rad fahren da, sondern besuchte auch mit Freunden das Festival Jazz On The Rocks in Tietiesbaai an der Westküste. Außerdem war ich im District Six Museum, in dem an die Schrecken der Apartheid erinnert wird. Dort bekam ich den Hinweis auf das Cape Town Holocaust Centre, es war das erste auf dem afrikanischen Kontinent. Mit dessen Direktor Richard Freedman habe ich über die Apartheid-Bank, die ja auch letztes Jahr in der Berger Straße stand, gesprochen. Er hat mir gesagt, dass ich mir die Bänke vor dem Gericht in Kapstadt anschauen soll. 1938 gab es auch Bänke „Nur für Juden“, beispielsweise in Österreich. Ein Deutscher erinnert an die Zeit der Apartheid und wird in Kapstadt auf die eigene Geschichte hingewiesen. Das war schon merkwürdig.

Ihre Bank reist zwar nicht nach Südafrika, ist aber trotzdem gut unterwegs...

Ja, im Moment steht sie vor der Fixiestube in der Kurt-Schumacher-Straße, weitere Orte sind im Gespräch.

Sie fahren beim Jedermann-Rennen am 1. Mai mit – falls es nicht stürmt?

Genau. Der Radklassiker in und um Frankfurt musste ja noch nie wegen Sturms abgesagt werden. Außerdem werden vier Freunde aus Südafrika in dieser Zeit nach Frankfurt kommen, zwei von ihnen werden ebenfalls mitfahren.

Haben Sie sich für das Rennen in heimischen Gefilden ein Ziel gesetzt?

Nun – dabei sein ist alles. Und der Taunus ist so schön, da muss man doch nicht hetzen.