„Gerade in diesem Jahr gibt es tonnenweise Obst. Die Äpfel von den Streuobstwiesen werden zu Saft und Apfelwein verarbeitet. Das Motto heißt ‚Schutz durch Nutzung’“, fügte Schreiter hinzu. Mit dem Pomologen Steffen Kahl kümmert er sich um alte Sorten. Kahl hat aus einigen 100 die 32 für das Quartett ausgewählt. „Vom Carpentin gibt es nur noch wenige Bäume in Hessen. Über Veredlung kann der Apfel vermehrt werden. Wie das geht, lernt man beispielsweise im Streuobstzentrum“, sagte Schreiter.
Spielkarten mit Bildern von den Äpfeln
Der Carpentin gehört also zu den vier Raritäten. Die weiteren sieben Kategorien stellen jeweils typische Vertreter vor. Bei den Schaufrüchten ist der leuchtend Rote Herbstkalvill dabei, zu den Dörrfrüchten gehört der Doppelte Prinzenapfel, zu den Brennfrüchten die Zabergäu Renette, zu den Mostäpfeln die Rheinische Schafsnase, zu den Backäpfeln der Jakob Lebel, bei den Wirtschaftsäpfeln wird der Ruhm aus Kelsterbach vorgestellt und bei den Tafeläpfeln der Freiherr von Berlepsch.
Wer die Namen noch nie gehört hat, lernt sie so kennen; die Äpfel sind auf den Spielkarten groß im Foto abgebildet, dazu gibt es kurze Informationen über Entstehung, Fruchtertrag und -größe, Lagerfähigkeit, Gefährdungsgrad, Äppelweintauglichkeit und Verführungsfaktor. „Wenn man sich damit beschäftigt, entdeckt man die Vielfalt unserer alten Sorten“, bemerkte Steffen Kahl. „Wir wollen mit dem Quartett dazu beitragen, dass der Lebensraum der Streuobstwiesen mit Pflanzen und Tieren erhalten bleibt“, unterstrich Hubert Gloss. Das lehrreiche Kartenspiel kostet 7,90 Euro, ist beispielsweise im Kaufhaus Hessen, bei Meder in Bornheim, natürlich im Main-Äppel-Haus und unter www.allesgude.de zu erwerben.