„Die Torten wurden in den Ausbildungsbetrieben vorbereitet und in den Berufsschulen fertiggestellt. Sicher haben die Fachlehrer mit guten Ratschlägen zur Seite gestanden, aber die Azubis haben selbst viel Arbeit investiert und konnten sehr kreativ sein. Einschränkungen gab es durch den begrenzten Platz: Die Torte musste in den quadratischen Karton passen. Und sie musste einige Tage haltbar sein“, bemerkte Konditormeister und Organisator Norbert Hartmann. „Es sind schon richtig gute Arbeiten unter den 40 Torten der Azubis aus dem zweiten Lehrjahr. Da würden einige Werke als gute Gesellenstücke durchgehen“, lobte Hartmann. Die Lehrlinge werden in der Bergiusschule Frankfurt und in den Beruflichen Schulen Gelnhausen ausgebildet. Der seit den 70er Jahren stattfindende jährliche Tortenwettbewerb, der in den letzten Jahren nur coronabedingt unterbrochen werden musste, ist eine gute Vorbereitung auf die Prüfung. „Ich habe Respekt vor den Leistungen der künftigen Konditoren. Erstmals vergeben wir in diesem Jahr drei Pokale“, erläuterte Hartmann.
Er liebt seinen Beruf: „Wo findet man schon eine Arbeit, in der man von Anfang bis zum Ende alles in den eigenen Händen hat: Mehl, Zucker, Butter und so weiter, kreativ ist und daraus etwas herstellt, das man verkaufen kann und das die Leute erfreut“, sagte er.
Marc Leister, Regionaldirektor der Frankfurter Volksbank, bewunderte die Kunstwerke ebenfalls: „Es ist schön, dass wir sie in unserer neu konzipierten, renovierten und hellen Filiale wieder ausstellen können. Durch die klare Raumaufteilung kommen sie richtig gut zur Geltung.“ Auch Filialleiter Julius Schoemakers unterstützte die Aktion, half mit beim Tische rücken und Plakat anbringen.
Das Publikum wählte die Torte von Asya Azizyan, Hope Café Bad Homburg, mit einer aus der Erde auftauchenden schwarzen Hand, die nach einer Glaskugel greift, umgeben von Totenkopfspielkarten und umrandet von einer gelben Schlange, auf den ersten Platz, der mit 200 Euro dotiert ist. Anan Titze, Condit Couture Frankfurt, schaffte es mit einer Kreation, bei der Ratten aus einem Gullydeckel kriechen, auf Platz zwei. Dafür gab es neben dem Pokal eine Prämie von 150 Euro. Ein mit einer Glasscherbe durchstochenes, blutiges Herz wurde auf den dritten Platz gewählt. Anabel Ramharter, Bäckerei Kolb Hanau, freute sich über Pokal und 100 Euro.