Damen der Pfarrei St. Josef verkaufen 48 Sorten Marmelade und 40 verschiedene Kuchen Ansturm im „Marmelädchen“

Hannelore und Monique Thurn, Rosina Mayer, Gertrud Neubauer, Ursula Moosbauer, Adelheid Hellrung und Elisabeth Kaube präsentieren ihre Marmeladen. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Kenner warten schon auf dieses Wochenende, an dem die Damen der Pfarrei St. Josef im Turmsaal der Heilig-Kreuz-Kirche ihre selbst gekochten Marmeladen anbieten. „In diesem Jahr sind es 1.218 Gläser und 48 Sorten. Außerdem gibt es Orangenlikör und Dresdner Stollen“, sagte Hannelore Thurn. Das Obst kam aus den eigenen Gärten und von befreundeten Hobbygärtnern und -sammlern. Exotische Früchte wurden hinzu gekauft, dabei achteten die Damen sehr genau auf die Qualität.

Für die Köstlichkeiten zahlte man zwischen 2,80 Euro und vier Euro, je nach Glasgröße. Mit Sohn Magnus und Schwiegertochter Monique stand Hannelore Thurn hinter der Theke. Rosina Mayer, Ursula Moosbauer, Adelheid Hellrung – sie allein kochte 500 Gläser des süßen Aufstrichs ein – und Elisabeth Kaube gönnten sich gerade eine kleine Pause oder halfen an der Kuchentheke aus; dort standen 40 Kuchen und Torten zur Auswahl. Viele nahmen sich etwas Süßes für zuhause mit.

Anderthalb Stunden nach Öffnung am Samstag fanden sich schon Striche auf der Angebotsliste: Brombeer-, Brombeer-Holunder-Marmelade, Holunderblüten in Orangensaft, Holunderblüten in Apfelsaft, Holundersirup-Erdbeeren und Holundermarmelade waren aus. Und vom Orangenlikör von Hilde Brunnbauer gab es auch nur noch zwei kleine Fläschlein.

Blieben immer noch jede Menge Sorten zur Auswahl, die so schöne Namen wie „Güldener Herbst“, „Herbstfreude“ oder „Sommertraum“ hatten.

Neu in diesem Jahr waren vier Kiwi-Marmeladen. „Uschi Moosbauer hat Mini-Kiwis in ihrem Garten. Die werden im November geerntet, eingefroren und im Frühjahr zu Marmelade verarbeitet“, erklärte Hannelore Thurn.

Zwei Sorten Traubenmarmelade gab es ebenfalls, die eine etwas herber, die andere süßer. Auf jeden Fall sind beide lecker – an der Theke durften einzelne Geschmacksrichtungen probiert werden. Bei Magnus Thurn konnte man nicht nur die Marmeladen und Gelees bezahlen, sondern auch original Dresdner Christstollen, natürlich mit Rosinen und nicht mit Marzipan, erstehen. Vor Jahren hat Magnus Thurn, der damals in Dresden arbeitete, einen Stollen mitgebracht. Der schmeckte so gut, dass seine Mutter auf die Idee kam, solch weihnachtliches Backwerk im „Marmelädchen“ anzubieten. 15 Stollen gab es – alle haben Käufer gefunden. „Der Dresdner Bäcker macht diese Stollen vor der eigentlichen Zeit extra für uns. Die Zweipfünder ruhen dann noch einige Wochen und sind in der Advents- und Weihnachtszeit gut durchgezogen“, erklärte Hannelore Thurn.

Neben dem Marmeladenregal hatte Gertrud Neubauer wieder ihren Stand mit Lavendelsäckchen und selbst gestalteten Karten aufgebaut. Auch ihre Angebote sind etwas Besonderes und gefragt.

Der kleine, hübsch mit dekorierten Tischen gestaltete Turmsaal in der Kettelerallee 45 lud auch zum Kaffeetrinken ein. Wer sich hinsetzte, kam schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch, die meisten kennen sich ohnehin seit vielen Jahren. Ein netter Kaffeeklatsch, der Spaß macht.

Der Erlös von rund 4100 Euro geht in diesem Jahr an die AG Arme der Pfarrei, die Flüchtlingshilfe der Caritas und den Kinderhospizdienst Frankfurt.

Auf Nachfrage sagte Hannelore Thurn, dass 61 Gläser übrig geblieben seien. „Das macht allerdings gar nichts – wir brauchen ja auch noch Marmelade für unser monatliches Frauenfrühstück, an dem jedes Mal um die 40 Damen teilnehmen“, fügte die Engagierte hinzu. Schön, dass sich die Marmeladenkocherei der fleißigen Frauen auch in diesem Jahr wieder gelohnt hat. Das „Marmelädchen“ ist gefragt – schade nur, dass es nur an zwei Tagen im Jahr öffnet. Aber die Arbeit soll schließlich allen noch Spaß machen und nicht zum Dauerstress werden.