Stolpersteine für Anna Margarethe Engler und Rosa Hägele Aufgrund des Glaubens verfolgt

Stolperstein für Anna Engler. Bild: -

Ostend (red) – Im Frankfurter Ostend wurden kürzlich der 31. und 32. Stolperstein für im NS-Regime verfolgte Zeugen Jehovas enthüllt. Der 31. Stein in der Scheidswaldstraße 17 für Anna Margarethe Engler, geborene Gahm, und der 32. Stein in der Habsburgerallee 15 für Rosa Hägele.

Anna Engler war Mutter von drei Kindern und wurde aufgrund ihres Glaubens insgesamt dreimal zu Haftstrafen verurteilt. Schließlich kam sie ins KZ Lichtenburg. Ihre Enkel, Urenkel und Uruerenkel waren bei der Enthüllung des Stolpersteins anwesend.

Rosa Hägele verlor als junge Frau 1936 ihre Arbeit bei der Firma Latscha, weil sie den Hitlergruß verweigerte. Gut ein Jahr später wurde sie verhaftet und kam in die Konzentrationslager Lichtenburg und Ravensbrück. Erst im September 1945 konnte sie nach dem Ende des NS-Regimes nach Frankfurt zurückkehren. Fast auf den Tag 85 Jahre nach ihrer Verhaftung wird durch den Stolperstein an sie erinnert.

Jehovas Zeugen oder Bibelforscher, wie sie zur NS-Zeit bekannt waren, gehörten zu den ersten Verfolgten des NS-Regimes und waren oft die ersten Häftlinge in den Konzentrationslagern. „Sie leisteten Widerstand aus dem Glauben heraus. Sie verweigerten nicht nur den Hitlergruß, sondern lehnten aus christlicher Überzeugung auch Rassendiskriminierung und Antisemitismus ab. Darüber hinaus verweigerten sie die Mitgliedschaft in NS-Organisationen. Von allen religiös Verfolgten wurden nur Jehovas Zeugen mit einem gesonderten Winkel – dem lila Winkel – stigmatisiert.

Bundesweit sind für diese Opfergruppe bereits über 350 Stolpersteine verlegt worden“, teilt das Team Medienbetreuung Jehovas Zeugen mit.

Weitere Artikelbilder