Mini-Kerb und viel Hoffnung für 2022 „Baum hoch!“ in Bornheim

Mit dem Trecker fährt die Kerwe Gesellschaft die Lisbeth, Symbolfigur der Bernemer Kerb, und eine Nachbildung des Hohen Brunnens zum Johanniskirchplatz. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Plakate mit Ankündigungen irgendwelcher Festivitäten? Natürlich nicht, die 414. Kerb war ja abgesagt. Aber das seit Jahrhunderten gefeierte Spektakel sang- und klanglos untergehen lassen? Das wollten die Engagierten der Kerwe Gesellschaft auch nicht.

So fand sich am Kerwesamstag ein kleines Grüppchen in Kerwe-T-Shirts an der Ecke Berger Straße/Saalburgallee zusammen und erregte Aufsehen bei den Passanten. Was passierte da? Der drei Wagen umfassende Mini-Zug mit Lisbeth und Hohem Brunnen, Baumlafette und Kleinlaster begab sich mit Polizeibegleitung in nur 20 Minuten zum Platz vor der Johanniskirche, es ging vorbei an vielen mit bebänderten Bäumchen geschmückten Läden und Kneipen.

Ortsdiener Dieter Bender und Standartenträger René Eisenacher führten den kleinen Zug an. Beide nicht in vollem Ornat, aber die Glocke hatte Bender schon dabei. Spontan rief ab und an jemand aus dem Zug „Baum ...“, und alle Teilnehmer und Zuschauer antworteten: „Hoch!“ Das klappte gewohnt gut, wenn auch nicht in Vor-Corona-Lautstärke.

„Es sind diesmal schon mehr Leute dabei als im vergangenen Jahr, viele sind inzwischen geimpft“, erklärte Ralf Moritz, Erster Vorsitzender der Kerwe Gesellschaft. 130 Bäumchen, die aus Friedrichsdorf stammen, waren zum Schmuck der Eingänge von Bornheimer Geschäften bestellt worden. In den Wirtschaften und Läden gab es Sonderaktionen. „Für nächstes Jahr zur hoffentlich nicht von einer Pandemie beeinträchtigten 415. Kerb gibt es schon viele Ideen“, ergänzte Moritz.

Kerwe-Bursch Markus befestigte auch in dieser zweiten Corona-Ausgabe des traditionsreichen Festes eine Mini-Lisbeth am Mini-Baum, der nach nur fünf Minuten aufgestellt war.

Auf einem Tisch auf dem Johanniskirchplatz lagen der QR-Code der Luca-App, Gästelisten und Eintrittsformulare für die Kerwe Gesellschaft sowie Flyer, die auf ein Sommerfest des Vereins am 4. September aufmerksam machten.

Nach dem sonntäglichen ökumenischen Gottesdienst im Freien gab es sogar eine Miniversion des Gickelschlages. Erfolgreich war Lars Heinemann, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bornheim, dessen Predigt, in der er auch über Eintracht Frankfurt redete, gut bei den Besuchern ankam. Pastoralreferentin Gabriela von Melle sprach ein Gebet und war von der ökumenischen Tradition dieses besonderen Gottesdienstes begeistert.