Kirchengemeinde trauert um Ellen Stier Bornheimerin mit Herz und Tatkraft

Ellen Stier war von Kindesbeinen an in der Kirchengemeinde Bornheim, engagiert.

Bornheim (red) – Ellen Stier, Bornheimerin durch und durch, und von Kindesbeinen an in der Evangelischen Johannisgemeinde, heute Kirchengemeinde Bornheim, engagiert, ist dieser Tage im Alter von 84 Jahren verstorben.

Als sie ein Jahr alt war, zog ihre Familie in den Stadtteil, „und seit dieser Zeit bin ich aktives Mitglied der Gemeinde“, heißt es in einem Artikel zu ihrem 75. Geburtstag. Als Zehnjährige habe sie mit anderen Kindern die Johanniskirche vom Staub der Renovierungsarbeiten nach dem Krieg befreit, erzählte sie damals der Gemeindebriefredaktion. Engagements in der Jugendarbeit, für den Kindergottesdienst, vor allem aber auch für den Johannisposaunenchor und das Familienforum Johannis – „kurzum für ihre Bornheimer Gemeinde“ – folgten und doch war sie aus familiären Gründen nie Mitglied im Kirchenvorstand.

Mitglied des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbands wurde die kaufmännische Angestellte jedoch für zwölf Jahre – bis 2004. In verschiedenen Kommissionen, Arbeitsgruppen, Beiräten und der Dekanatssynode engagierte sich die Bornheimerin, auch im Ausschuss für Interkulturelle Arbeit: Beratung, Bildung, Seelsorge der hiesigen evangelischen Kirche. Flüchtlingsarbeit war ihr ein großes Anliegen. 2006 erhielt Ellen Stier die höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Frankfurt für ehrenamtliches Engagement, die Philipp-Jakob-Spener-Medaille.

Aber auch jenseits des Kirchlichen meldete Stier sich mit großem Einsatz zu Wort: Beim Protest gegen den Ausbau der Autobahn A 661. 20 Jahre war sie Sprecherin der „Aktion Moloch Autobahn“, die sich gegen den Ausbau wehrte.

Ellen Stier war eine, die unzählige Kuchen für Gemeindefeste gebacken hat und viele Dienste übernahm, aber auch jemand, die sich eine Kirche wünschte, die Solidarität zeigt, im Stadtteil und weit darüber hinaus. Anlässlich der Beerdigung von Ellen Stier auf dem Bornheimer Friedhof hatten ihre Angehörigen gebeten, keine Blumen ans Grab zu legen, sondern für Sozialprojekte der Gemeinde El Incienso in Guatemala-Stadt zu spenden – auch das eines der vielen Herzensanliegen der Verstorbenen, die sie über lange Jahre mit großem Engagement begleitet hat.