Mousonturm-Intendant Matthias Pees verlässt Frankfurt Bundesweit Maßstäbe gesetzt

Das Künstlerhaus Mousonturm: Intendant Matthias Pees fällt der Abschied schwer. Foto: sh

Ostend (red) – „Der Intendant und Geschäftsführer Matthias Pees verlässt das Künstlerhaus Mousonturm zum 31. August 2022 nach dem Ende der laufenden Spielzeit“, teilt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig mit. Er wird dann die Intendanz der Berliner Festspiele übernehmen. Pees leitet die Geschicke des Künstlerhaus Mousonturm als Intendant und Geschäftsführer seit August 2013. Sein Vertrag war erst Anfang vergangenen Jahres bis 2024 verlängert worden.

„Matthias Pees hat in seiner Zeit als Leiter des Mousonturms mit richtungsweisenden Projekten inhaltlich und programmatisch Zeichen gesetzt. Selbst unter pandemischen Bedingungen hat er neue Wege gefunden, Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne und damit auch eine Perspektive zu bieten. Internationale Regisseure und Dramaturgen sind gerne seiner Einladung nach Frankfurt gefolgt und haben mit ihm zusammengearbeitet. Matthias Pees hinterlässt ein Haus, das nicht nur finanziell stabil aufgestellt ist, sondern deutschlandweit Maßstäbe gesetzt und den Blick nach Frankfurt gelenkt hat“, sagte Hartwig.

Während seiner Amtszeit realisierte der 51-Jährige für das Haus Projekte wie die „Tanzplattform Deutschland 2016“ und das seit 2016 jährlich stattfindende Tanzfestival Rhein-Main im Verbund der von ihm mitinitiierten Tanzplattform Rhein-Main. Zuletzt initiierte Pees mit dem Architektenkollektiv raumlaborberlin während der Coronapandemie zwei temporäre Logentheaterbauten, 2020 den Holz-Lehm-Bau im Mousonturm und 2021 die große Open-Air-Bühnenskulptur Sommerbau im Kaiserleiviertel.

„Ich bin in Frankfurt und der Rhein-Main-Region auf so viele am gegenseitigen Austausch und an Kooperationen ‚auf Augenhöhe’ interessierte Kolleginnen und Kollegen gestoßen, auf so viele spannende und herausfordernde Künstlerinnen und Künstler, auf so ein kontinuierlich begeisterungsfähiges, offenes, teilhabendes, kompetentes Publikum und nicht zuletzt auch so eine engagierte Kulturpolitik, dass mir der vorzeitige Abschied vom Mousonturm tatsächlich sehr schwerfällt“, sagt Pees. „Ich danke vor allem dem fantastischen, hoch motivierten und das Haus tragenden Mousonturm-Team – insbesondere Anna Wagner und Marcus Dross, die als Dramaturgen seit Langem mit mir in der künstlerischen Leitung arbeiten. Unter sich ständig verändernden gesellschaftlichen Voraussetzungen und mit immer wieder neuen ästhetischen Formaten, Fragestellungen und kollaborativen Arbeitsweisen versuchen wir alle, gemeinsam mit den freien Künstlerinnen und Künstlern, den Mousonturm als ‚Welt-Stadt-Labor’ zu betreiben, an dem Zusammenleben und Akzeptanz, Konfliktbewältigung und Kooperation, Resilienz und Ausnahmezustand, Zukunft und Übergang immer wieder modellhaft, spielerisch und künstlerisch erforscht und ausprobiert werden können.“