Hochschule für Musik und Darstellende Kunst mit dreiköpfigem Präsidium Christopher Brandt ist neu an der Hochschulspitze

Der neue geschäftsführende Präsident der HfMDK, Christopher Brandt. Foto: Faure

Nordend (jf) – Ein Neuer ist Christopher Brandt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) indes nicht – seit 2001 lehrt er an der Hochschule, seit 2014 ist er Professor für Gitarre und Vizepräsident. Er ist ein Eigengewächs, studierte Gitarre bei Michael Teuchert, Musiktheorie bei Jürgen Blume und erweiterte den Bereich E-Gitarrenunterricht bei Michael Sagmeister. Außerdem war er langjähriger künstlerischer Leiter des von Yehudi Menuhin initiierten Vereins „Live Music Now“ in Frankfurt.

Brandt ist geschäftsführender Präsident der HfMDK, neben ihm gehören der mit eindeutiger Mehrheit wiedergewählte Vizepräsident Ernst August Klötzke und die langjährige Kanzlerin Angelika Gartner dem Präsidium an, dass sich nach dem Weggang des Präsidenten Thomas Rietschel zum 30. April neu aufstellen musste. Mit Christopher Brandt ist der Übergang nach zwölf Jahren Präsidentschaft Rietschels unaufgeregt bewältigt worden.

Die HfMDK steht vor großen Aufgaben. Wenn Lehrende wie Hubert Buchberger, Martin Lücker und Gerd Wachowski die Hochschule verlassen, sind Stellen neu zu besetzten. Über allem schwebt das Projekt Kulturcampus. Ende 2016 soll für die neue HfMDK in Bockenheim ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden, die Hochschule soll sich von derzeit 7 800 Quadratmeter – bei denen sie aus allen Nähten platzt – auf 14 000 Quadratmeter vergrößern. Die Raumstudie, die 2009 erstellt wurde, muss überarbeitet werden.

„Die Zusammenarbeit mit städtischen Institutionen ist wichtig, die Kooperation mit Schulen ebenfalls. Vielleicht kann eine Laborschule eingerichtet werden. Meine Erfahrung ist es, dass man als Künstler auch pädagogisch wirken muss“, äußerte Christopher Brandt, der in früher Jugend erste musikalische Impulse von den Beatles-Platten seines Bruders erhielt.

Ein zentrales Problem sei es, dass die Vorbereitung auf ein Musikstudium an den Schulen zunehmend schwierig werde. „Und die Förderung der Musikschulen in Hessen steht im bundesweiten Vergleich weit hinten.“ Deshalb soll an der HfMDK ein Pre-College für Hochbegabte und Gasthörer eingerichtet werden, die sich so bereits mit 13, 14 Jahren auf ihr Hochschulstudium vorbereiten können. „Pre-College bedeutet nicht in erster Linie, Studenten für uns zu gewinnen, sondern die Musik zu fördern“, betonte Brandt.

Die Stelle des Präsidenten wird neu ausgeschrieben, aufgrund der Wahlordnung braucht das Zeit. Doch Anfang 2017 wird es einen neuen Präsidenten an der Spitze der HFMDK geben. Zwischenzeitlich übernimmt dieses Amt seit dem 1. Mai 2016 Christopher Brandt. Seine öffentlichen Auftritte, wie beispielsweise Liederabende mit der Sängerin Katharina Magiera, werden aufgrund der Präsidentschaft wohl seltener werden.