Trommeln, Tanz und viel Freude Deutsch-afrikanisches Begegnungsfest „Jambo Afrika“

Freude beim Tanzen hatten auch Milka und Söhnchen Karl. Foto: Faure

Ostend (jf) – Fröhliche farbige Akzente setzten die afrikanischen Frauen und Musiker mit ihrer traditionellen Kleidung zur achten Veranstaltung „Jambo Afrika“ beim FTV 1860. Die Begrüßungsformel „Jambo“ bedeutet „Wie geht’s?“ auf Kiswahili. Es geht gut – die 2004 begründete Kooperation zwischen Maisha, der Selbsthilfegruppe für afrikanische Frauen in Deutschland, und dem ältesten Sportverein Frankfurts hat sich bewährt. „Maisha hat seit Jahresbeginn nun eigene Räume in der Innenstadt bezogen, aber wir bleiben natürlich verbunden“, äußerte Ute Müller-Kindleben, stellvertretende Vorsitzende des FTV 1860 und verantwortlich für das Ressort Kultur und Integration.

Etwa 80 Besucher waren in die Hans-Grötsch-Halle im Ravenstein-Zentrum gekommen und erlebten ein buntes Programm. Unter den Gästen befanden sich auch Bildungs- und Integrationsdezernentin Sylvia Weber, die ein Grußwort der Stadt überbrachte, und der Ortsvorsteher Bornheim/Ostend, Hermann Steib.„Jambo Afrika“ markierte gleichzeitig einen Auftakt zu den Frankfurter Interkulturellen Wochen, die vom 29. Oktober bis zum 12. November stattfinden.

An Trommeln und Cora begeisterten ein weiteres Mal Aziz Kuyateh und Baye Matala. Bouetoumoussa trommelte mit Kindern und erzählte Märchen.Mitmachen konnten die Besucher bei „Staby-Power“ und Pezziball-Turnen mit Angela, ebenfalls für alle, die Spaß daran hatten, stellte Bert Markloff Qi-Gong-Übungen vor.

Gerichte aus Ghana und Vietnam

Getanzt wurde mehrfach, die afrikanischen Frauen bewegten sich anmutig im Kreis, schwangen die Hüften, begleiteten ihre Bewegung mit typischen Lauten. Am Büfett, das in diesem Jahr Gerichte aus Ghana präsentierte, standen Hühnchen, gebratene Bohnen, gebackene Kartoffeln, Couscous, gedünstetes Gemüse, Reis, Salat und süßes Kokosgebäck zur Auswahl. Zum zweiten Mal waren die Damen von Vifi, der Vietnamesischen interkulturellen Fraueninitiative in Deutschland, zu Gast. Ihre Tanzvorführungen erhielten viel Beifall. „Integration und Kultur gehören für mich zusammen“, erklärte Ute Müller-Kindleben.

Der etwa 2000 Mitglieder zählende Verein mit 22 Abteilungen ist trotz seiner großen Tradition jung – knapp die Hälfte aller Mitglieder sind unter 18 Jahre alt. Mit der Entwicklung des Kulturbereiches seit der Jahrtausendwende hielten Jazz und Tanz Einzug in den Verein. „Kultur und Sport befruchten sich gegenseitig“, ist sich Müller-Kindleben sicher. Die Erfolge beispielsweise der Abteilung Steps’N’Styles sprechen für sich. Auf der Suche nach Akteuren ist die Theaterabteilung – Informationen dazu gibt es unter www.ftv1860.de.

Geflüchtete werden integriert

Integration heißt für den FTV keine Sonderkurse für Geflüchtete, sondern ihre Aufnahme in den laufenden Betrieb. Obwohl – einige Sonderangebote gibt es schon, zum Beispiel Schwimmen und Radfahren für Frauen, organisiert mit dem Partner infrau, dem interkulturellen Beratungs- und Bildungszentrum für Frauen, Mädchen und Seniorinnen. Aber das hat weniger mit Geflüchteten, sondern eher mit Frauen zu tun, die unter sich sein möchten – gerade in diesen Sportbereichen. Das gibt ihnen mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein. An Selbstbewusstsein fehlte es den afrikanischen und vietnamesischen Frauen an diesem Abend nicht. Die bunte Veranstaltung machte allen Spaß. Und die Kinder freuten sich mit den Eltern.