Kleingärtner und einige Anwohner pflegen das historische Rosengärtchen am Röderbergweg Ehrenamtliche Rosengärtner mit Hindernissen

Nach einer Stunde und einem Notdiensteinsatz kann Oliver Lang gießen. Foto: Faure

Ostend (jf) – Oliver Lang, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Buchhang und des Regionalverbands der Kleingärtnervereine Frankfurt/Rhein-Main ist an diesem ersten Donnerstag im Monat alleine im historischen Rosengärtchen. Er plagt sich mit dem Hydranten an der Ecke Simsonstraße/Röderbergweg ab; aber nichts ruckt und rührt sich. „Dann muss ich wieder den Entstörungsdienst der Mainova anrufen. Vielleicht kriegen die das Wasser ja zum Laufen“, sagt er.

Inzwischen wird Unkraut gejätet auf der etwa 300 Quadratmeter großen Anlage. „Natürlich sieht es im Mai und Juni, wenn hier alles blüht, noch schöner aus“, meint Lang. Erst im Frühjahr haben die ehrenamtlich tätigen Rosengärtner 20 neue Rosen gepflanzt. „Die brauchten anschließen viel Wasser. Wenn sie angewachsen sind, werden sie robuster“, weiß der engagierte Hobbygärtner.

Am anderen Ende des kleinen Gärtchens deutet er auf einen mit „Gartenhydrant“ bezeichneten Wasseranschluss. „Da geht gar nicht mehr“, bedauert Lang. Informationen gibt es auch nicht. Dabei würde genau dieser Anschluss enorm helfen, denn vom oberen Anschluss braucht es 100 Meter Schlauch und eine Straßenquerung sowie Treppen bis zum Gärtchen. Dass die Rosen dringend Wasser benötigen, ist nicht zu übersehen. „Manchmal lade ich zehn Kanister ins Auto und gieße“, gesteht Lang. Wo nimmt er diesen Enthusiasmus her? „Als Junge bin ich hier spazieren gegangen und habe die Rosen bewundert. Das Gärtchen wurde schon in den 30er Jahren angelegt. Es wäre schade, wenn das alles kaputt geht“, antwortet der Aktive. Deshalb übernahm eine Gruppe Ehrenamtlicher im Frühjahr 2015 das Areal von der Stadt und belebte es wieder. „Zurzeit sind etwa 120 Pflanzen in den Beeten, eine Mischung aus historischen und modernen, hoch- und zwergstämmigen und Kaskadenrosen“, erläutert Lang.

Der Ortsbeirat 4 (Bornheim, Ostend) gab 1700 Euro für neue Pflanzen und Holzschnitzel in drei verschiedenen Farben dazu. „Damit konnten wir den unansehnlich gewordenen Rindenmulch ersetzen.“ Drei Tage lang haben vier Leute im Rosengärtchen gearbeitet, bis alles so schön wie jetzt aussah. Auch die Buchsbaumhecken werden von den Rosenfreunden geschnitten. „Und wir kümmern uns um die zwölf Apostel – so nennen wir die Buchhain-Bäumchen ringsum. Es sieht so aus, als beschützten sie die Rosen“, erzählt der Engagierte.

Finanziert wird das Ganze durch Spenden, die Stadt erstattet notwendiges Material auf Anfrage.

Das Gärtchen ist eine kleine Oase in der Großstadt, es wird geschätzt – aber so richtig mitarbeiten möchten die wenigsten. Keine Zeit, körperlich nicht imstande, später vielleicht – das hört Oliver Lang immer wieder.

Dann rückt der Entstörungsdienst an. Mit Profi-Gerät. Der Kollege fragt, warum Lang nicht auch solch einen Schlüssel bekommen habe. „Man sagte mir, dass dieser kleine Schlüssel ausreiche“, antwortete Lang. Funktioniert aber nicht, wie sich mehrfach herausgestellt hat. Jetzt sprudelt das Wasser, Lang schließt den mit Wasseruhr versehenen Miet-Hydranten an und die beiden Schläuche. Vielleicht sollte das Gespräch mit der Mainova noch einmal geführt werden – über einen wirksamen Schlüssel für den Wasseranschluss und vielleicht auch andere Zapfstellen. Immer am ersten Donnerstag im Monat treffen sich die Ehrenamtlichen am Rosengärtchen. Wäre schön, wenn Oliver Lang nächstes Mal Gesellschaft bekäme.