„Wie uns von unseren bisherigen Gästen immer wieder erzählt wurde, kostete sie der erste Schritt in unser Café eine ziemliche Überwindung. Das ist verständlich, denn es ist ja kein normales Café, es geht hier nicht nur um Kaffee und Kuchen, es geht um den Verlust eines lieben Menschen“, berichtet Dorothee Willer vom Trauercafé Ginkgo. Diese Tatsache verbinde die Gäste, es entsteht eine vertrauensvolle Atmosphäre, die ermutigt, ins Trauercafé Ginkgo zu kommen. „Es gibt kein vorgegebenes Thema, das an diesem Nachmittag besprochen werden soll, jede und jeder darf darüber reden, was sie oder ihn bewegt. Es tut gut, dass man nicht alleine dasteht mit dem eigenen Leid und den eigenen Sorgen. Zu hören, wie andere Gäste versuchen, ihre Herausforderungen zu bewältigen, kann hilfreich für eigene Überlegungen und eigenes Handeln sein“, führt Willer aus. Es spiele auch keine Rolle, wie lange der Verlust eines nahestehenden Menschen zurückliegt, denn die Zeit des Trauerns ist individuell und kann sich in ganz verschiedenen Formen zeigen. „Leider wissen dies oftmals die Angehörigen und die Freunde nicht und haben deshalb nicht das nötige Verständnis für das veränderte Verhalten von Trauernden“, sagt Willer. Das Trauercafé ist auf die vorgegebenen Corona-Bedingungen eingestellt, das soll aber den Gesprächsaustausch nicht stören.
An der Kuchentheke werden selbst gebackene Kuchen angeboten, dazu Kaffee mit und ohne Koffein oder Tee. Inzwischen lädt der neu angelegte Garten hinter dem Café bei trockenem und warmem Wetter ebenfalls zum Verweilen im Freien ein.