Große Baugrube im Ostend Erweiterung der Rot-Kreuz-Klinik kommt gut voran

Gunnar Sevecke und Polier Frank Reichert an der Baugrube. Foto: Faure

Ostend (jf) – Etwa vor einem Jahr wurde die Öffentlichkeit über das anstehende Bauvorhaben informiert. Hat sich inzwischen etwas getan? „Ja, selbst wenn der Eindruck von außen ein anderer sein könnte“, erklärt Gunnar Sevecke, Geschäftsführer Finanzen & Strategie der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken.

Ohne Komplikationen wurden die beiden Häuser Königswarterstraße 8 und 10 Mitte April und Anfang Mai 2016 abgerissen. „Die beauftragte Firma sorgte mit Sprühwasser dafür, dass sich der Staub in Grenzen hielt“, bemerkte Sevecke. Man sei in Kontakt mit den Anwohnern, habe vor Weihnachten eine weitere Information herausgeschickt und stoße bei den meisten auf Verständnis. „Natürlich kommt es manchmal zu Beschwerden, beispielsweise ist das Hupen von schweren LKW beim Rückwärtsfahren für jemanden, der sein Büro in unmittelbarer Umgebung hat, nervig. Wir überlegen dann, wie es abgestellt werden kann, setzen andere Kommunikationsmittel ein“, äußert der Geschäftsführer. Entgegen gekommen sei man den Anwohnern auch, indem zwischen Weihnachten und Neujahr die Arbeiten ruhten: „Vom 20. Dezember bis zum 9. Januar wurde nicht gebaut“, erläutert Sevecke.

Zeitplan ist nicht eingehalten worden

Der Zeitplan ist bislang nicht ganz eingehalten worden: „Wir liegen etwa drei Monate zurück. Grund ist die Umplanung der Tiefgarage mit 32 öffentlichen Stellplätzen, darunter auch einem entsprechenden Anteil von Plätzen für Mobilitätseingeschränkte. Das bedeutet bei einem Gesamtvolumen von aktuell 13,6 Millionen Euro ein Kostenplus von 150.000 Euro, das ist dann bei der neuen Summe schon enthalten“, rechnet Sevecke vor. Allerdings werde die Tiefgarage um 22 Uhr geschlossen; die Anwohner sollen nachts nicht durch Verkehrslärm belästigt werden.

Für die insgesamt 530 Klinikmitarbeiter – dazu kommen noch 110 Pflegeschüler – stünden ausreichend Parkplätze auf zwei Freiflächen zur Verfügung. „Außerdem hat unsere Klinik eine hervorragende Verkehrsanbindung“, ergänzt Pressesprecher Martin Camphausen. Im August 2016 habe die Baugenehmigung vorgelegen, am 30. September erfolgte im kleinen Kreis der Spatenstich für das neue Ärztehaus. Inzwischen sei die Bauphase 1 abgeschlossen. Es gab viele vorbereitende Arbeiten, bei der Untersuchung des Bodens stieß man glücklicherweise auf keine besonderen Funde. Die Baugrube ist ausgehoben, die Leitungen im angrenzenden Bestandsgebäude sind neu verlegt worden. Natürlich arbeitet in diesem unmittelbar anschließenden Bereich keiner mehr.

Bis Ende Mai soll der Rohbau stehen

Frank Reichert, Polier der Firma Schick, nennt Zahlen: „Wir haben es mit einer stellenweise bis zu 170 Zentimeter dicken und 1.150 Quadratmeter großen Bodenplatte zu tun, etwa 250 Tonnen Stahl sind in der Bodenplatte verarbeitet. Vor der Verlegung der Platten, die unterschiedliche Niveaus haben, werden Installationsleitungen eingezogen. Wir haben einen Teil der Baugrube abgedeckt, damit kein Wasser eindringen kann. Und wir verwenden speziellen Hochofenzement, der auch bei geringen Frostgraden eingebracht werden kann.“ Rund um die Baugrube weisen Banner auf das Großprojekt hin. Bis Ende Mai 2017 soll der Rohbau stehen, bis Januar 2018 der Innenausbau fertig sein. „Anschließend werden wir die älteren Gebäude sanieren, es geht um Leitungen, Brandschutz, Fußböden, neue Türen und Anstriche“, merkt Sevecke an.

Es gibt also noch einiges zu tun. Da freut man sich umso mehr über Wertschätzung auf einem ganz anderen Gebiet: Am 16. Januar erhielt das Endoprothetik-Zentrum (EPZ) der Klinik Rotes Kreuz, das seit 2015 besteht, die Zertifizierung von ClarCert. Das EPZ arbeitet nach den aktuellsten wissenschaftlichen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und dem Endoprothetik-Zertifizierungssystem Endocert. Und im Klinik-Check des Hessischen Rundfunks zum Thema Schulter hat die Schwesterklinik Maingau als Beste abgeschnitten. Da fängt das Jubiläumsjahr gut an – 2017 feiern die Rotkreuz-Kliniken ihr 150-jähriges Bestehen, die 1866 gegründete Schwesternschaft beging das ihre bereits im Vorjahr.