Velo Frankfurt lässt Radlerherzen höherschlagen Fahrradfestival wieder live: E-Bikes und Lastenräder im Trend

Die Velo Frankfurt von oben: Ein Großteil der Aussteller findet unterm Zelt Platz, auf dem Außenring testen interessierte Besucher Fahrräder. Fotos: Hagemann

Bornheim (sh) – Nachdem das Fahrradfestival im vergangenen Jahr pandemiebedingt nur virtuell stattgefunden hatte, war die Freude bei Veranstaltern, Ausstellern und Besuchern groß, dass die Velo Frankfurt dieses Mal wieder live an der Eissporthalle in Szene gehen konnte. Rund 6000 Fahrrad-Fans strömten am vergangenen Wochenende an den Bornheimer Hang und genossen das bunte Angebot rund ums Rad.

Rund 60 Aussteller hatten ihre Stände unter dem Dach, das im Sommer die Tennisplätze an der Eissporthalle überspannt. Um die Außenfläche herum verläuft ein etwa 400 Meter langer Ring, auf dem im Winter Schlittschuh gelaufen wird, der aber zur Messe – frei von Eis – als Radteststrecke genutzt wurde. Die Besucher machten reichlich von dem Angebot Gebrauch und probierten die neuesten Drahtesel aus. Die Auswahl war riesig: Vom Laufrädchen für die Kleinsten über behagliche Cruiser bis zu Bikes für sportlich Ambitionierte war alles vertreten. An Zubehör mangelte es ebenfalls nicht: Schlösser, Helme, Taschen, Sattel und Luftpumpen – sogar Airbags, die um den Nacken getragen werden, waren zu haben. Außerdem konnten sich die Besucher über malerische Radtouren informieren.

Im Mittelpunkt der Velo Frankfurt standen dieses Mal E-Bikes und Lastenfahrräder. Circa 30 E-Bike-Marken und 15 Cargobike-Hersteller waren am Start. Darunter auch das neue Frankfurter Startup Convercycle. Geschäftsführer Björn Kister präsentierte ein Fahrrad, das sich mit nur wenigen Handgriffen von einem Cityrad in ein Lastenfahrrad verwandeln lässt: Das Hinterrad wird ausgeklappt und zwischen Sattel und Hinterrad entsteht eine 40 mal 60 Zentimeter große Ladefläche mit 80 Kilo Nutzlast. „Im eingeklappten Zustand fährt es sich wie ein ganz normales Fahrrad. Und nur wenn man etwas zu transportieren hat, klappt man es in den langen Modus aus“, erklärt Kister das Konzept. Ganz schön flexibel.

Und flexibel ist auch das Kwiggle aus Hannover. „Das kompakteste Faltrad der Welt“ steht auf dem Flyer: Der kleine Flitzer hat nämlich zusammengeklappt gerade mal Handgepäckmaß. Das ist praktisch, wenn man das Fahrrad mit in den Urlaub nehmen möchte. Doch das Faltrad hat noch mehr Vorteile. „Mein Ursprungsgedanke war, ein Fahrrad zu konstruieren, das angenehm im Stehen zu fahren ist“, erzählt Kwiggle-Erfinder Karsten Bettin. Die aufrechte Sitzhaltung zeige bei vielen Kunden sogar heilende Wirkung. „Hüftschmerzen und Rückenschmerzen gehören bei vielen der Vergangenheit an. Die Rumpfmuskulatur wird gut trainiert. 40 Prozent unserer Kunden nutzen das Kwiggle als Fitnessgerät“, berichtet Bettin. Natürlich hat er auch die Mobilitätswende im Blick: Das Rad lässt sich zusammengefaltet nicht nur gut in Bus und Bahn mitnehmen, es passe auch in jedes Schließfach..

Absolute Beherrschung seines Bikes bewies der Österreicher Stefan Eberharter in seiner Bike Trial Show. Nach einer klasse Hip-Hop-Tanzeinlage der Jungs von MC-EBike vollführte der Europameister und Vizeweltmeister im Bike Trial auf dem Außengelände tollkühne Sprünge über Rampen und aus dem Stand. Aus dem Publikum wurden schließlich noch mutige Zuschauer gesucht, die sich die Sprungtechniken aus allernächster Nähe anschauen durften – nämlich auf dem Boden liegend.

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