Aufklärungsarbeit der Beamten zeigt Erfolg Frankfurter Polizei schnappt Gartenhütten-Einbrecher

Ulli Messner (links) und Giovanni Li Fonti im Asservatenbereich: Sie zeigen ein vergrößertes Exemplar eines Gerätepasses. Foto: Faure

Bornheim (jf) – 2016 gab es bis Anfang August 208 Einbrüche in Gartenhütten in Bornheim und Seckbach. Im gleichen Zeitraum 2017 wurden im Verantwortungsbereich des sechsten Polizeireviers nur 88 Einbrüche gemeldet. Die Aufklärungsarbeit der Beamten scheint Erfolg zu zeigen.

„Neben den mitgeteilten Fällen gibt es eine hohe Dunkelziffer. Gartenpächter oder -eigentümer, bei denen in drei Jahren sechs Mal eingebrochen wurde, resignieren. Meist mehr noch als die Diebstähle berührt die Geschädigten die Verletzung ihrer Privatsphäre“, sagt der Erste Polizeihauptkommissar und Dienststellenleiter Giovanni Li Fonti. „In Bornheim und Seckbach gibt es neun Kleingartenvereine, außerdem freie Gärten“, ergänzte Polizeihauptkommissar Ulli Messner. Auch die Tatzeiten haben sich verändert. Während 2016 meist Mitte der Woche eingebrochen wurde, geschah das 2017 eher an den Wochenenden.

Diebeslager im Garten entdeckt

„Für den Rückgang der Einbrüche gibt es möglicherweise mehrere Ursachen. Neben Resignation der Geschädigten könnten ehemalige Diebe nicht mehr aktiv sein. Und wir hoffen natürlich, dass unsere Prävention gewirkt hat“, sagte Li Fonti, „für uns ist die erhebliche Senkung jedenfalls wichtig, die natürlich auch auf guter Arbeit in der Vergangenheit beruht.“ Einen wichtigen Teil der Ermittlungsarbeit leistet die Spurensicherung, aufgrund ihrer Feststellungen können Zuordnungen getroffen werden.

„Im Mai haben wir ein Diebeslager in einem freien Garten entdeckt“, berichtete Polizeioberkommissar Norbert Buchholz. Daraufhin konnten Spuren zugeordnet werden. Am 17. Juli 2017 wurde erneut ein ähnliches Lager festgestellt, zwei Täter konnten festgenommen werden und sitzen in Untersuchungshaft, die bis zu sechs Monaten angeordnet werden kann. „Diesen Beschuldigten konnten 13 Einbrüche zugeordnet werden. Die Ermittlungen laufen weiter“, sagte Buchholz, „und wir konnten inzwischen einiges an Diebesgut an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben.“

Täter in ganz Europa unterwegs

Nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Gartenpächter konnten weitere drei Täter festgesetzt werden – auch das ist ein Erfolg. Oft bewegen sich die Täter in ganz Europa. „Aber Hinweise auf organisierte Kriminalität gibt es nicht“, unterstrich Li Fonti. Die Ermittlungen sind aufwendig, dauern oft Jahre. Erschwert werden sie dadurch, dass die Geschädigten oft nur vage Angaben über gestohlene Sachen machen können. „Und geklaut wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist – vom Putzmittel bis zum teuersten Rasenmäher“, sagte der Dienststellenleiter.

Die Polizei rät, wertvolle Sachen nicht in der Gartenhütte zu lassen. „Selbst Videoanlagen werden geklaut“, sagte Buchholz. Neben den Diebstählen macht Vandalismus den Geschädigten zu schaffen. Ein Gerätepass würde die Ermittlungen erleichtern, ein entsprechendes Formular entwickelten die Kollegen der Dienststelle. „Solche Daten sind wichtig für die Zuordnung“, sagte Li Fonti. Auf Flohmärkten entdecke man manches Diebesgut, aber nachweisen lasse sich das nur schwer. Der Gerätepass ist beim sechsten Polizeirevier erhältlich. Li Fonti: „Wir werden in den nächsten Wochen zu Vereinen gehen, auf den Gerätepass hinweisen und Formulare verteilen.“