Wandel in der Bestattungskultur Friedfeld auf dem Bornheimer Friedhof eröffnet

Um eine neue Friedhofskultur ging es bei der Eröffnung des Friedfeldes im Gewann D des Bornheimer Friedhofs. Stephan Heldmann, Leiter des Frankfurter Grünflächenamtes ging in seiner Ansprache auf den Wandel in der Bestattungskultur in Deutschland ein. Die gärtnerische Betreuung des Friedfeldes sichere ein beständiges gepflegtes Aussehen der Fläche. Foto: Schieder

Bornheim (ms) – Im September 2014 wurde bereits auf dem Hauptfriedhof ein gärtnerbetreutes Grabfeld eingerichtet. Am vergangenen Freitag wurde nun ein solches Grabfeld auf dem Friedhof Bornheim ganz nahe dem Haupteingang eröffnet. Hier werden Urnen- und Erdbestattungen angeboten.

„Wir müssen die Friedhofskultur anders leben, denn sie hat sich gewandelt“, erklärte Stephan Heldmann, Leiter des Grünflächenamtes. Heute gebe es 70 Prozent Feuer- und 30 Prozent Erdbestattungen. Dies sei früher genau umgekehrt gewesen. Außerdem seien die Friedwälder eine ernsthafte Konkurrenz für die Friedhöfe. In Frankfurt werde gerade ein neues Konzept „Friedhof 2020“ entwickelt. Dazu gehörten auch gärtnerisch betreute Gräberfelder.

Das Angebot in Bornheim sei zwar nicht billig, aber dennoch kostengünstig. Gewählt werden kann zwischen einem Partnerurnen-Wahlgrab, einem Reihenurnengrab und einem Einzelgrab mit Erdbestattung. Die Kosten sind zwischen 3000 und 7500 Euro anzusiedeln.

„Das neue Grabfeld Gewann D ist ein tolles Stück Friedhof“, äußerte Michael Ballenberger, Vorsitzender der Gemeinschaft der Friedhofsgärtner. Die Gräber seien jederzeit gepflegt.

Olivenbäume und Sonnenblumen

„Es gibt Menschen, die bereits mit der traditionellen Friedhofskultur in Frankfurt abgeschlossen und sich für eine Bestattung im Wald entschieden hatten. Als sie jedoch von unseren Plänen hörten, ein Friedfeld in Bornheim anzulegen, haben sie sich anders entschieden“, stellte Berthold Klumpen fest, der gemeinsam mit den Friedhofsgärtnereien Woller und Harisch das Grabfeld betreut.

Schon jetzt vermittelt das Grabfeld einen Eindruck, wie es hier aussehen soll. Angepflanzt werden Sonnenblumen, Olivenbäume und bodendeckende Sträucher. Auf den Urnenfeldern sind innovative Möglichkeiten zu sehen, Gedenktafeln anzubringen und nicht nur die üblichen Grabsteine zu setzen.

Das Frankfurter Friedhofsamt, das zum städtischen Grünflächenamt gehört, plant inzwischen weitere Friedfelder auf den 36 weiteren Frankfurter Friedhöfen.