Trainer Moritz Maier von der TG Bornheim erklärt Das sind die fünf größten Fehler beim Brustschwimmen

Hauptfehler der meisten Hobby-Brustschwimmer: Der Kopf schaut nach vorne. (Bild oben). Unten zeigt Coach Moritz Maier als Trockenübung, wie es richtig geht. Fotos (3): oh

Bornheim (oh) – Brustschwimmen ist gesund. Aber nur, wenn die richtige Technik beherrscht wird. Schwimmtrainer Moritz Maier von der TG Bornheim nennt die größten Fehler und sagt, wie sie sich vermeiden lassen.

Brustschwimmer sieht man an den Badeseen und Freibädern im Sommer am häufigsten. Doch gerade bei der vermeintlich einfachen Technik werden viele Fehler gemacht, sagt Moritz Maier. Der 28-Jährige hat eine B-Trainerlizenz und leitet bei der TG Bornheim viele Schwimmtechnikkurse. Den WochenBlatt-Lesern erklärt er die fünf größten Fehler beim Brustschwimmen.

1. Blick ist nach vorne gerichtet

„Im Idealfall schaue ich beim Brustschwimmen gar nicht nach vorne. Denn der Kopf sollte mit einer geraden Haltung immer die Verlängerung der Wirbelsäule sein“, erklärt Maier. Stattdessen solle der Schwimmer auf den Boden schauen. „Und zum Atmen müssen wir den Oberkörper schräg nach oben drücken. Aber die meisten haben den Kopf im Nacken.“ Die Folge: Verspannungen. Maier empfiehlt deshalb eine Schwimmbrille. „Dann hat man weniger Hemmungen, den Kopf ins Wasser zu tauchen.“

 

2. Der falsche Beinschlag

Auch der Beinschlag wird oft falsch gemacht. „Wird er von Hobbyschwimmern so ausgeführt, wie er im Leistungssport gemacht wird, kann das zum sogenannten Brustschwimmerknie führen“, sagt Maier. Beim professionellen Brustschwimmen werde eine seitliche Auswärtsbewegung des Unterschenkels aus dem Kniegelenk vollzogen. „Allerdings ist das keine Bewegung, für die unser Knie gemacht ist. Das Knie geht idealerweise nur vor und zurück und nicht zur Seite. Die Profis missachten dies bewusst, um schneller zu werden. Aber Hobbyschwimmer sollten darauf verzichten.“ Als Kompromiss sollten diese lieber eine „Froschgrätsche“ machen. Das sei definitiv die gesündere Variante für Hobbyschwimmer.

 

3. Fußrücken kommt auf

„Beim Brustschwimmen sollte man mit der Sohle das Wasser wegdrücken. Das wird erreicht, in dem die Zehen zum Schienbein gezogen werden. Falsch ist, wenn der Fußrücken das Wasser wegdrückt“, sagt Experte Moritz Maier.

 

4. Gepresstes, hastiges Atmen

„Für alle Schwimmstile gilt, dass man gleichmäßig Ein- und Ausatmen ohne Pausen einzubauen sollte“, sagt Maier. Möglichst die gesamte Zeit, in der man über Wasser ist, solle zum Einatmen genutzt werden. „Viele warten einfach zu lange, bis der Kopf eigentlich schon wieder auf dem Weg ins Wasser ist, und fangen erst kurz vorher an einzuatmen.“ Im Idealfall atme der Schwimmer durch den Mund ein und die Nase aus. „Denn wer durch die Nase ausatmet, macht dies ganz automatisch gleichmäßig und nicht zu schnell“, sagt Maier.

 

5. Zusammengepresste Finger

Entgegen vieler Ratschläge sollte man die Finger nicht komplett zusammenpressen. „Das strengt viel zu sehr an und man hat zu wenig Widerstand. Vernünftiger ist es, die Finger möglichst gerade und locker mit einem Abstand von ein bis zwei Zentimetern durchs Wasser gleiten zu lassen. Eins ist dabei aber wichtig: Die Hand darf nicht abknicken und sollte als gerade Verlängerung des Unterarmes gesehen werden“, rät Maier.

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