Senioren wollen gern selbstständig leben Fünf Jahre Hilfenetz Nordend/Ostend/Innenstadt

Elke Wilke, Jürgen Rottloff und Jean Mier-Bölinger arbeiten beim Hilfenetz mit. Foto: Schieder

Nordend (ms) – Seit fünf Jahren gibt es das Hilfenetz Nordend/Ostend/Innenstadt bei der katholischen Pfarrei St. Bernhard. Das Einzugsgebiet ist der Gemeindeverbund Allerheiligen, St. Bernhard und der Dom sowie die portugiesischen, spanischen und englischen muttersprachlichen Gemeinden.

 Gefeiert wurde das Jubiläum im Sitz des Hilfezentrums zwischen dem Kindergarten und der Kirche St. Bernhard am vergangenen Montag. „Inzwischen gibt es zehn Hilfenetze in Frankfurt. Sie wollen Senioren, behinderten und kranken Menschen möglich machen, das alltägliche Leben im eigenen zu Hause zu bewältigen. Hier arbeiten evangelische und katholische Kirchengemeinden mit dem Caritasverband zusammen“, sagte Jürgen Rottloff, der das Hilfenetz bei St. Bernhard leitet.

In der Kontakt- und Vermittlungsstelle arbeiten Helene Jurreit und Jean Mier-Bölinger. Sie sind die ersten Gesprächspartner für Hilfesuchende. Geleistet wird von den Mitarbeitern Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen oder Begleitung zum Arzt und ähnliche Dienste. Pflege und körperliche Hilfe gehören allerdings nicht dazu. Doch werden solche Dienstleitungen vermittelt, denn das Hilfenetz will ja die Menschen auffangen. „Bei uns hat alles vor sieben Jahren angefangen. Es war ein langer Prozess. Die Caritas stellt die Rechnungen und das Equipment zur Verfügung“, berichtete Rottloff. Allein 2015 wurden 4542 Stunden geleistet. Das Hilfenetz hat 68 regelmäßige Kunden. Wenn der erste Kontakt aufgenommen ist, dann stellt eine der Vermittlerinnen einen intensiveren Kontakt mit dem potentiellen Kunden her. Sie begleitet dann auch beim ersten Einsatz den Helfer.

Weitere Helfer gesucht

„Wir haben derzeit 38 aktive Helfer, wir können aber noch weitere gebrauchen. Die Helferstunde kostet den Kunden 13,50 Euro, davon bekommt der Helfer 9,15 bis 9,90 Euro. Vom Rest werden Caritas und anderes bezahlt“, berichtete Rottloff. Grundsatz ist es, dass immer der gleiche Helfer zum gleichen Kunden geht. Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit sind dabei wichtig. Außerdem sind die Helfer alle versichert.

Elke Wilke ist schon lange als Helferin dabei. „Wir machen alle Dinge so, wie die Leute es gern haben. Wir loten auch aus, was gebraucht wird. Dazu gehören auch Gespräche, die mit der Zeit einen familiären Charakter bekommen“, erzählte die Helferin. Alle Helfer werden vor dem ersten Einsatz geschult. Dann erhalten sie pro Jahr eine Weiterbildung zu Themen wie Erste Hilfe oder Umgang mit Demenz. Jeden ersten Montag und Mittwoch ist „Austauschtag“ mit Kaffee oder Tee im Hilfezentrum. Einmal im Jahr gibt es ein Sommerfest.

„Hilfenetz ist eine runde Sache"

„Wir haben ein gutes Team und das Hilfenetz ist eine runde Sache. Es kann von jedem ohne Ansehen der Religion in Anspruch genommen werden. Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen und den Einsatz unserer Helfer“, sagte Jürgen Rottloff abschließend.

Die Vermittlungsstelle in der Eisernen Hand 6 ist Montag und Mittwoch von 10 bis 11.30 Uhr und am Donnerstag von 16 bis 17.30 Uhr erreichbar unter Telefon 069 95500320 oder per E-Mail unter: hilfenetz.innenstadt[at]stbernhard[dot]de