Kicken, kochen, klettern Fußball- und Freizeitcamp der SG Bornheim Grün-Weiß

Gruppenbild auf dem Platz der Sportgemeinschaft Bornheim: Ferienkinder und ihre Betreuer Foto: Faure

Bornheim (jf) – Die Sonne strahlt über den Kunstrasenplatz in der Berger Straße 385. Kinder spielen Fußball, üben das Trippeln mit dem Ball auf einer Hindernisstrecke, wärmen sich auf für den nächsten Vergleich. Am Rand schauen drei Mädchen mit selbst geflochtenen Haarkränzen aus Löwenzahnblüten begeistert zu.

Es ist das inzwischen neunte Camp, das die SG Bornheim Grün-Weiß auch für Mädchen und Jungen des Kinderzentrums Eulengasse anbietet. „Wir haben 2009 etwa 100 Familien befragt, was sie sich wünschen. Dabei stand eine regelmäßige gute Kinderbetreuung ganz weit oben“, erzählt Harald Seehausen, Leiter des Kinder- und Familienzentrums (KiFaZ) der SG Bornheim. Was lag da näher als die Zusammenarbeit mit benachbarten Kitas?

Kinder haben von 9 bis 17 Uhr Spaß

Diese Kooperation hat sich bewährt: 51 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nehmen in diesem Jahr in der ersten Woche am Camp teil. Die Betreuung teilen sich Verein und Kinderzentrum; vier Mitarbeiter von der Einrichtung in der Eulengasse, fünf Übungsleiter der Sportgemeinschaft und ein Betreuer vom Pädagogischen Mittagstisch des KiFaZ sorgen dafür, dass die Kinder zwischen 9 Uhr und 17 Uhr Spaß haben und gut verpflegt werden. „Wir legen Wert auf eine flexible Gestaltung der Angebote, die Wünsche der Familien bei der Zeitplanung sind uns wichtig; es können auch nur einzelne Tage gebucht werden“, erläutert Seehausen. „Wir sind sogar ab acht Uhr auf dem Platz – wer also schon früher kommen will, kann das gerne“, fügt Trainer Danijel Pajic hinzu.

Auf dem Programm steht längst nicht nur Fußball. Freitag ist beispielsweise ein Ausflug geplant. Ob es zur beliebten Kletterwand der benachbarten Turngemeinde Bornheim, in den Huthpark oder auf den Lohrberg geht, ist ein bisschen vorm Wetter abhängig.

Zwischen Sportverein und Kinderzentrum hat sich viel entwickelt

In der langjährigen Kooperation zwischen Sportverein und Kinderzentrum hat sich viel entwickelt. „Wir haben zwar unterschiedliche Rahmenbedingungen, passen aber trotzdem gut zusammen“, sagt Irene Sikora-Joves, Leiterin des Kinderzentrums, „und das betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene.“ Wichtig sei, dass man aufeinander zu gehe, Verständnis füreinander entwickle. Beide Partner haben sich einen Namen gemacht, die Anmeldelisten sprechen für sich. „Wir hoffen auf eine baldige Einhausung der A 661 – und damit auf einen zweiten Sportplatz“, sagt Seehausen zwar scherzhaft, aber durchaus auch mit ernstem Unterton. Die Trainingszeiten der Sportgemeinschaft sind ein ausgeklügeltes System, weitere Mannschaften würden dieses System sprengen.

„Wir haben nur einen kleinen Bolzplatz, die Kinder bekommen große Augen, wenn sie zum ersten Mal auf die Anlage des Vereins kommen“, fügt Sikora-Joves hinzu. „Aber es geht im Camp nicht nur ums Kicken. Wir trainieren Körperkoordinierung und Teamfähigkeit – alles spielerisch.

Ostercamp wird vom Sportamt gefördert

Außerdem wollen wir kein Kind ausschließen, sondern alle mitnehmen. Und es sind eben nicht nur Fußballbegeisterte, also brauchen wir auch andere pädagogische Ansatzpunkte“, äußert der junge Trainer. „Die Vielfalt ist schon auch eine Herausforderung; es gibt verschiedene Altersklassen, Jungen und Mädchen, ganz unterschiedliche körperliche und geistige Voraussetzungen. Es hört sich gut an und macht stolz, als gestern ein Kind sagte: ‚Das sind die besten Ferien in meinem Leben’“, berichtet Pajic. „Bewegung und Ernährung haben von Anfang an im Camp eine Rolle gespielt. Wir gehen mit den Kindern auch einkaufen, erforschen den Stadtteil und besuchen beispielsweise die Kleinmarkthalle“, erzählt Sikora-Joves.

Eine Neuerung in diesem Jahr: Khadija Souieh, Integrationslotsin der Sportgemeinschaft, bereitet in der Einrichtung Eulengasse gemeinsam mit acht Kindern Nachmittagssnacks zu. Die werden dann gegen 15 Uhr auf dem Sportplatz zusammen verspeist. „Dieses Angebot ist ganz schnell ausgebucht“, weiß Pajic. Das Ostercamp wird unter anderen vom Sportamt gefördert. Außerdem kommen finanzielle Mittel der Stiftung „Children for a better World“ besonders Flüchtlingskindern und Kinder aus armen Familien zugute: Niemand soll auf der Strecke bleiben.