Die Kraft der Farben Gabriele Heynold stellt in der Galerie Leistikow aus

Brigitte Leistikow (l.) und Gabriele Heynold in der Galerie Projekthaus. Foto: Faure

Nordend (jf) – Gerade sind sie fertig geworden: Galeristin Brigitte Leistikow und Künstlerin Gabriele Heynold haben 39 Bilder an den Wänden des Projekthauses in der Rotlintstraße 62 angeordnet.

Seit über 40 Jahren beschäftigt sich die selbstständige psychologische Beraterin Gabriele Heynold, die in ihrer Praxis Coaching, Supervision und Psychotherapie anbietet, mit Malerei. „Zuerst habe ich mir viel autodidaktisch erarbeitet, später Malkurse bundesweit besucht. Meine Balance zwischen Beruf und Malerei möchte ich künftig zugunsten der künstlerischen Arbeit verschieben“, erklärte Heynold. Es ist ihre zweite Ausstellung im Projekthaus Leistikow, ihre Premiere hatte sie dort schon 2012.

Die Bilder, sehr viel Abstraktes, stammen aus den Jahren 1998 bis 2017, sind Acryl-, Öl-, Tusch- und Aquarell-Malereien sowie Mischtechniken. „Ich arbeite an vielen Bildern gleichzeitig. Manchmal bleiben Bilder über Jahre im Prozess, manche erarbeite ich in einem Rutsch“, gab Heynold Auskunft. Sie lässt sich von Ideen, Gefühlen, Verhaltensweisen leiten. „Mitunter habe ich auch Lust auf eine bestimmte Farbe. Und ich liebe Rot“, sagte die Künstlerin. Der Titel der Ausstellung – „Farbe“ – verweist auf ihr Vorgehen. Auch das Bild „Farben reden“ zeugt davon: „Die Frage für mich war, wie Farben wirken, in der Nachbarschaft mit anderen, mit ihrer Platzierung im Bild“, bemerkte Heynold. Viele ihrer Arbeiten tragen Titel: „Das hat sich in den letzten Jahren verstärkt“, kommentierte die Malerin.

„Manchmal ist Leben gefährlich und anstrengend"

Sie war 2016 bei der internationalen Kunstmesse „Berliner Liste“ dabei, ist Mitglied im Frankfurter Künstlerclub. Oft thematisiert sie die Geschichte eines Stehaufmännchens: „Manchmal ist Leben gefährlich und anstrengend. Aber nach dem Hinfallen muss man wieder aufstehen, die Klamotten richten, das Krönchen zurecht rücken und weitermachen“, schilderte Heynold. So bewegen sich ihre Arbeiten beispielsweise zwischen den Titeln „Bedrohung“, „Verschachtelter Weg“, „Veränderungshaut“, „Balance“ und „Farbe!“, sind kraftvoll bunt oder eher zurückhaltend, mit wenigen Farbtönen auskommend.

Die Exposition in der Reihe „3 Tage / 17 Stunden / Ausstellung“ eröffnet am Freitag, 12. Mai, um 18 Uhr im Hinterhaus der Rotlintstraße 62. Am Samstag wird Helge Heynold zum Thema „Wortmalereien“ lesen, die Ausstellung ist an diesem Tag zwischen 11 Uhr und 19 Uhr geöffnet, am Sonntag zwischen 11 Uhr und 17 Uhr. Alle Bilder sind käuflich zu erwerben und kosten zwischen 150 und 1 600 Euro.