Vorfreude auf das Fest Das gibt's Neues bei der Bernemer Kerb

Christian Henrich, Ralf Moritz, Corinna Köhler, Ralf Bender, Dominik Müller und Veronika Dörffler. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Wie heißt es nun richtig, Kerb oder Kerwe? Nach einigem Hin und Her werden sich die Mitglieder der Bernemer Kerwe Gesellschaft (BKG) und hinzugekommene Neugierige auf dem Platz vor der Johanniskirche auf salomonische Weise einig: beides geht. Doch nicht nur sie freuen sich auf die  410. Kerb vom 11. bis zum 16. August. 

In den letzten zwölf Monaten hat sich einiges verändert, wie der Erste Kassierer Christian Henrich berichtet: „Seit 1. Januar 2017 hat die BKG mit gegenwärtig 109 Mitgliedern eine neue Satzung. Drei Jahre haben wir daran gearbeitet. Es gibt nicht mehr 15, sondern nur noch sechs Vorstandsmitglieder. Außerdem haben wir eine neue Geschäftsordnung beschlossen.“ Die neuen Dokumente ermöglichen, einen Antrag auf Gemeinnützigkeit des Vereins zu stellen. Auf der Jahreshauptversammlung im März wurde ein Mitgliedsbeitrag von vier Euro pro Monat für Vollmitglieder und im April in der Vollversammlung ein Familientarif für monatlich sieben Euro beschlossen – ein Novum.

Schwenkgrill und neuer Bürgermeister-Anzug

Und was gibt es Neues bei der Kerb? „Wir werden einen Schwenkgrill auf dem Festplatz haben“, sagt Ralf Moritz, der mit neuem Bürgermeister-Anzug überrascht (der alte hätte auch nicht mehr gepasst). Statt dezentem Grau ist der Gehrock nun Weinrot. Steht Moritz gut, ebenso wie die passende, gemusterte Weste, die anthrazitfarbene Hose und der schwarze Zylinder. Kein neues Kleid hat Corinna Köhler an; die Bürgermeisterin, die dieses Amt bereits 2013 und 2015 ausübte, trägt ein Kleid, das sie bereits vor vier Jahren anhatte: „Es ist schön und hat mir gut gefallen, also trage ich es gerne noch einmal“, erklärt die charmante Dame in dem cremefarbenen, dezent gemusterten Biedermeierkleid mit blauen Bändern und Reifrock. Beuteltasche und Schute gehören mit zu ihrer Ausstattung.

„Wir mussten unser Outfit in diesem Jahr kaufen, da unser langjähriger Partner, der Kostümverleih Jansen, dieses Jahr sein Geschäft aufgegeben hat. Das sind Extrakosten, aber wir haben einen guten Preis bekommen“, ergänzt Ralf Moritz. Er deutet auf ein gelben Kreis, der sich auf dem Kerwe-Plakat befindet: „Die BKG wird in diesem Jahr 85 Jahre alt.“ Noch eine Feier? „Nein, mit der Kerb haben wir genug zu tun. Erst zum 100. Bestehen wird wohl gefeiert werden – aber dann wird man uns wohl auf die Bühne tragen müssen“, scherzt Moritz. Ernst fügt er hinzu: „Die Kerwe Gesellschaft alleine könnte die Kerb nicht stemmen. Wir sind sehr froh, dass jedes Jahr viele helfen, auch wenn sie nicht im Verein sind. Junge Leute fehlen uns in der BKG. Es wäre schön, wenn wir mehr aktive junge Mitglieder hätten, denn eine gute Mischung macht einen Verein aus.“

Kerwe-Paar macht Urlaub

Und wo bleibt das Kerwe-Paar 2017? „Das ist im Urlaub, der Termin ließ sich nicht verschieben. Aber Horst Gregori und Claudia Gulde sind ja vom letzten Jahr her bekannt“, meint der Kerwe-Bürgermeister. Da gibt es also keine Veränderungen. Beim Kinderfest hingegen schon; das findet nämlich in diesem Jahr an beiden Wochenendtagen statt. Die Freiwillige Feuerwehr Seckbach ist dafür zuständig. „Wir als Bürgermeisterpaar haben uns außerdem vorgenommen, am Freitagabend beim Einläuten der Kerb in den Bernemer Wirtschaften in diesem Jahr mitzulaufen – wenn wir das schaffen“, verrät Moritz. Kraft und Durchhaltevermögen sind da richtig gefordert, denn am Samstagmorgen geht es früh raus zum Baum holen und aufstellen.

Der Festzug mit über 50 Zugnummern am Samstagnachmittag ist ebenfalls noch zu bewältigen, selbst wenn das Bürgermeisterpaar in einer Chaise fährt. Im dritten Jahr findet der Gickelschmiss bereits am Sonntag um 16 Uhr auf dem Festplatz statt. Bernem wird zur 410. Kerb vom 11. bis zum 16. August wieder zur Kapitale der Mainmetropole. Aber für Ortsdiener Dieter Bender ist das lustige Dorf eh schon Frankfurts Hauptstadt – ganzjährig.