Schulgarten der IGS Nordend „Der Grüne Daumen“ präsentiert neues Projekt Hecke statt Schredder

Dirk Petrat an der Totholzhecke im Garten „Der Grüne Daumen“ im Günthersburgpark.

Nordend (jf) - Von Weitem leuchtet der bunte Zaun und laden die Rosenbögen ein zum Eintreten in dieses Refugium an der Ostgrenze des oberen Günthersburgparks. Die Garten AG der IGS Nordend bewirtschaftet dort den öffentlichen Schulgarten „Der Grüne Daumen“ und punktet mit einem neuen Projekt.

„Im vergangenen Schuljahr haben die Viertklässler im Rahmen der Garten-AG eine Totholzhecke angelegt“, erklärt Dirk Petrat, Sozialarbeiter des Caritasverbandes und in der Jugendhilfe der IGS Nordend. Kürzlich besuchte eine Vertreterin des Projekts „Natur und Schule“ der Stiftung der Frankfurter Sparkasse den Garten und äußerte sich lobend über die Totholzhecke. „Das hat die Schülerinnen und Schüler angespornt, sie haben selbst über diese Aufgabe berichtet“, erzählt Petrat. Eigentlich lobt die Stiftung jährlich einen Wettbewerb aus, aber der fiel der Pandemie zum Opfer. „Dennoch wird die Arbeit der jungen Gärtner gewürdigt, es wird wohl im neuen Schuljahr auch noch eine kleine Anerkennungsprämie geben“, sagt Petrat.

Aufgrund der einschränkenden Hygienebestimmungen konnten die Mädchen und Jungen nur in kleinen Gruppen arbeiten. Mit Schulbeginn 2021 starteten sie, grenzten den Bereich der künftigen Hecke mit Stämmen ab, fertigten im Winter Holzfiguren wie Maus, Igel, Vogel, Schmetterling, Biene, Eichhörnchen, Hase und Frosch an. Die Totholzhecke ist nun mit den hübschen bunten Figuren und sieben Schildern versehen, auf denen kurz erläutert wird, wozu die Hecke dient: Als Sammelstelle für altes Holz, als Abgrenzung und Unterschlupf für Tiere. Jeden Schul-Dienstag zwischen 14.45 und 16.15 Uhr arbeiten die Kinder in ihrem Garten, im Winter bereiten sie sich auf neue Projekte vor.

„Die Totholzhecke ist gut, so konnten wir morsche Stämme und dürre Zweige hier schichten und mussten sie nicht zum Schreddern bringen. Nach elf Jahren sammelt sich einiges morsches Holz an, die Bäume müssen gut beschnitten werden“, sagt Petrat. An der Hecke befindet sich auch eine Futterstelle für Eichhörnchen. Andere Tiere brauchen länger, um die Hecke für sich zu entdecken, aber vielleicht schlafen ja im Winter Igel unter ihrem Schutz.

Seit Sommer 2011 gibt es den „Grünen Daumen“, der sich aus einem Stadtteil-Botschafter-Projekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft weiter entwickelt hat. Eine tatsächlich nachhaltige Idee. „Der Schulgarten ist im Stadtteil verankert, manche Besucher kommen fast täglich, sprechen mit uns, erkundigen sich über die Arbeit“, freut sich der Sozialarbeiter. Er sorgt gemeinsam mit einem ehemaligen Schüler und AG-Mitglied im Sommer dafür, dass die Gewächse mit Brauchwasser versorgt werden. „Man sieht, dass es den Pflanzen nicht so gut geht in der Trockenheit. Das Wachstum ist gehemmt.“

Auf einem Schild am Zaun ist zu lesen, dass der Garten immer für Besucher offen ist, Sie können drei kleine Teiche bewundern, das Bohnen-Tipi bestaunen und sehen, ob Koriander, Kirsche und Lavendel gedeihen. Besonders Neugierige klappen an den Bäumen die Schilder mit den Fragezeichen hoch und stellen fest: Hab’ ich’s doch gewusst, das ist ein Apfelbaum.