Oberbürgermeister Feldmann besucht Lehrwerkstatt Ursprung Jugendliche integrieren und für das Handwerk begeistern

Peter Feldmann in der Lehrwerkstatt Ursprung mit den Ursprung-Geschäftsführern Michael Wahl (rechts neben Feldmann) und Felix Titzka (Zweiter von rechts neben Feldmann). Foto: Salome Roessler/p

Seckbach (red) – Allein in Hessen bleiben alljährlich tausende Lehrstellen in handwerklichen Berufen unbesetzt. Zugleich mangelt es zahlrechen Schülern an einer klaren beruflichen Perspektive und dem nötigen fachlichen Geschick, um sich erfolgreich auf dem Ausbildungsmarkt zu behaupten. Genau hier setzt die Lehrwerkstatt Ursprung in der Borsigallee in Seckbach an.

„Seit 2013 leistet dieses ambitionierte Projekt einen wichtigen Beitrag zur Berufsqualifizierung von Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen. Solche Initiativen sind für alle Beteiligten – Betriebe, Jugendliche und die Gesellschaft – ein großer Segen. Denn sie füllen ein Vakuum aus, das durch die fortlaufende Digitalisierung unserer Gesellschaft entstanden ist“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann während seines Besuchs der Bildungseinrichtung.

Idee des Konzeptes ist es, Jugendlichen – egal welcher Nationalität – im Stadtteil Wege der Berufsorientierung anzubieten und dabei handwerkliche Qualifikationen zu vermitteln. „Die gemeinsame Arbeit der Jugendlichen stärkt das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen und fördert die Gruppendynamik. Zudem werden von den jungen Menschen Eigenschaften wie Disziplin, Konzentration und Durchhaltevermögen gefordert, die für eine spätere Berufsausbildung und den Einstieg ins Berufsleben unverzichtbar sind“, sagte der Oberbürgermeister über das Projekt.

Während Ursprung vormals als Bildungsangebot für heimische Jugendliche konzipiert war, hat sich das Aufgabenprofil im Zuge des Flüchtlingszuzugs der vergangenen Jahre nochmals erweitert. Seit September 2015 kooperiert die Lehrwerkstatt mit der Wilhelm-Merton-Schule. Gemeinsam restaurierten Frankfurter Schüler und junge Geflüchtete von November 2016 bis Januar 2017 ein Mofa der Marke Peugeot 103. Das Fahrzeug soll während einer Abschlusspräsentation in der Kunstausstellung des belgischen Konzeptkünstlers Eric von Hove im Frankfurter Kunstverein ausgestellt werden. Für die Projektteilnehmer ist dies eine einzigartige Gelegenheit, das Ergebnis ihrer Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten.

„Wir ermöglichen mit unserer Arbeit einen Rahmen, in dem die Schüler sprachunabhängig ihr Geschick erproben können und mit ihren individuellen Fähigkeiten greifbare Handlungsprodukte schaffen. Dies birgt neben einem hohen Motivationspotenzial auch eine wichtige Orientierungshilfe für die Berufswegeplanung. Es hat sich gezeigt, dass in diesen jungen Menschen Potenziale stecken, die angemessen gefördert werden müssen. Wenn diese jungen Menschen eine Chance bekommen, ihre schulischen Defizite aufzuarbeiten, können sie gerade im handwerklichen Bereich, zu wertvollen und zuverlässigen Mitarbeitern werden“, sagte Projekt-Initiator und Betreiber der Lehrwerkstatt Felix Titzka.

„Ursprung ist ein optimaler Berufsvorbereiter. Die Kooperation mit der Wilhelm-Merton-Schule belegt das beispiellose Engagement, das es auch Integrationsklassen ermöglicht, während des regulären Unterrichts an handwerklichen Projekten zu arbeiten“, sagte der Oberbürgermeister. Peter Feldmann, der das Projekt seit Gründung durch Felix Titzka intensiv verfolgt, und beim Ortstermin mit jungen Projektteilnehmern sprach, ist überzeugt, dass Ursprung einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet: „Der Ansatz, Jugendliche wieder ans Handwerk heranzuführen, ist wichtig und unerlässlich. Doch dieses Projekt erfüllt noch einen wichtigen zweiten Aspekt: Den Beitrag zur Integration benachteiligter Jugendlicher und junger Geflüchteter“, sagte Peter Feldmann. Dies mache Ursprung zu einem wichtigen Projekt „made in Frankfurt“ und zu einem unverzichtbaren Partner „im Rahmen unseres Frankfurter Hilfesystems“, lobte der OB.