Olga Pechenova mit Benefizausstellung im Günter-Feldmann-Zentrum Ein Kunstmosaik hilft Kindern

Olga Pechenova (links) mit ihrer Tochter Elizaveta Felsche bei der Vernissage im Günter-Feldmann-Zentrum.

Ostend (jf) – Immer schon baut Olga Pechenova künstlerische Brücken – zwischen ihrem Beruf als Physikerin und ihrer Kunst die Welt in Gemälden und Fotografien festzuhalten. Zwischen Himmel und Erde. Zwischen den Menschen. Zwischen dem Kleinen und dem Großen, dem Gegenständlichen und Abstrakten. Zwischen verschiedenen Kunstgenres. Mehr als 300 Objekte zeigte sie bei der Vernissage ihrer voluminösen und vielfältigen Ausstellung im Günter-Feldmann-Zentrum, Alfred-Brehm-Platz 7.

Alle Objekte sind zwischen einem und fünf Euro käuflich zu erwerben. Zwar mussten die Objekte nach der Vernissage wieder von den Tischen geräumt werden, aber: „Alles, was an den Wänden hängt, bleibt bis Ende des Jahres dort, kann betrachtet und erworben werden“, erklärte Sofja Vinarskaja, Leiterin des Zentrums.

Das Kunstmosaik enthält Objekte aus diversen Ausstellungen Olga Pechenovas. Den Erlös will die Künstlerin den im Krieg verletzten ukrainischen Kindern spenden. „Zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn sah ich im Himmel eine Wolkenformation, die mir wie ein Herz mit Flügeln schien. Für mich war das ein Zeichen, dass die Exposition stattfinden soll“, verriet Pechenova. Ihre Tochter Elizaveta Felsche übersetzt ins Deutsche. Ihr Mann Vladimir Pechenov unterstützt in allen technischen Fragen.

Ein bunter Kosmos ist im größten Raum des Zentrums zu sehen, weitere Fotografien können im Flur betrachtet werden. Große Seifenblasen sind darunter, in denen sich die Welt spiegelt. Sonnenauf- und -untergänge, Wasserfälle, vielfarbige Flamingos, Giraffen, Wolken, Kieselsteine, Spuren im Sand. Pechenova fotografiert auch Architektur, manchmal verfremdet sie die Aufnahmen, montiert sie zu neuen Bildern. Einige ihrer Arbeiten erhielten internationale Auszeichnungen.

Während des Shutdowns 2020 ist das Video „Winter-Rhapsodie“ entstanden, die Realität fließt dort ins Abstrakte. „Der Winter wird lang sein“, heißt es in der musikalischen Begleitung. Aber eine rote Rose mitten im Schnee und die alles überstrahlende Sonne sind Zeichen der Hoffnung.

Ein weiteres Video „Rimini und um Rimini“ versteht Pechenova als Hommage an eine bezaubernde Landschaft und an Federico Fellini. Aus der Emilia-Romagna hat sie „Luft der Genies“ mitgebracht, fest verschlossen in kleinen Gläsern und mit goldener Gaze auf dem Deckel verziert. Für einen geringen Obolus kann man das Gläschen mit nach Hause nehmen.

Olga Pechenova hat außerdem ein Buch auf Russisch geschrieben, der Titel lässt sich mit „Auf der Suche nach dem Gleichgewicht“ übersetzen. Es enthält 60 Kurzgeschichten und Fotografien.