Matinee in der Galerie Unikart mit Lesung und Musik Von Liebe und Waldwesen

Peter Jabulowsky (von links), Harald Lange, Barbara Hennings, Peter Oehler und Sylvia Schmieder vor der Galerie Unikart. Bild: Faure

Ostend (jf) – Die Wände in der hellen Galerie Unikart hängen voll mit Bildern, die farbenfroh leuchten. Alle kann man kaufen. Am vergangenen Sonntagvormittag stehen jedoch Literatur und Songs im Vordergrund. Viele Interessierte sind zur von Barbara Hennings organisierten Matinee unter dem Titel „Liebe – Lebendigkeit – Natürlichkeit“ gekommen. Auf den Bänken wird zusammengerückt, damit jeder Platz hat.

Den Auftakt der Veranstaltung gestaltete Harald Lange mit dem Lied „Der Himmel von Frankfurt“. Der Musiker, der das Klavier, respektive Keyboard, auf dem Rücken trägt, eroberte gleich die Herzen der Zuhörer.

In Gedichtform beschäftigte sich Peter Oehler, der seit 2007 die Frankfurter Wohnzimmer-Lesungen organisiert, mit dem Frühling und dem Herbst.

Sylvia Schmieder las anschließend aus ihrem Roman „Saling aus dem Wald“, veröffentlicht in der edition federleicht. Die Verlegerin Karina Lotz war ebenfalls gekommen.

Dieser Saling, ein seltsames, wandelbares, anpassungsfähiges und unglaublich geduldiges Waldwesen, verirrt sich in der Stadt und trifft auf ein junges Paar, das Probleme hat. Kann Saling helfen? Schafft er es, wieder in seinen Wald zurückzukommen? Die Autorin ließ diese Fragen offen.

Passend zum Thema folgte Langes Song „Der Baum im Wald“. Der Musiker leitete den zweiten Teil der Veranstaltung mit dem Lied „Geschlossene Gesellschaft“ ein, in dem es um blutige Kämpfe in der Besteckschublade geht, wenn sie zu ist.

Oehler steuerte Gedanken über Zen-Buddhismus und über den richtigen Weg beim Spazierengehen und im Leben bei.

Aus seinem ersten Roman „Lena. Zwischen Liebe und Intrige“, ebenfalls edition federleicht, las Peter Jabulowsky. Auf die Idee war er in Portofino beim Besuch der Ausstellung eines Ikonenmalers gekommen. Im Fokus des Buches steht die Beziehung zwischen einem älteren Mann und einer jungen Frau. Dazwischen gibt es Irrwege, Intrigen und Liebe. Auch da wurde der Ausgang natürlich nicht verraten.

Vom „Zug der Kraniche“ sang Lange, bevor Oehler noch vier Gedichte zum Abschluss vortrug, in denen es um kleine Fluchten und um die Arbeit des Schriftstellers geht.

Verlegerin Karina Lotz, die vor acht Jahren ihre edition federleicht gründete, hatte für die Akteure Bücher mitgebracht. „Ich habe damals den Schritt gewagt, einen eigenen Verlag zu gründen und damit ein unbekanntes Land betreten. Man darf nie den Mut verlieren auf dem Pfad der Freiheit“, sagte Lotz.

Die Produktionsgalerie Unikart wurde 2007 gegründet. Karin Jung und Michael Albaum leiten sie. „Die Galerie belebt das Viertel“, würdigte Barbara Hennings die Institution.

Die Matinee bot einen guten Einstieg in einen sonnigen Sonntag.