Motsi Mabuse und Detlef „D! Soost“ beim Tag der offenen Tür der TG Bornheim Loslassen statt ausrasten

Talkrunde bei der TG Bornheim: Peter Völker (Mitte) im Gespräch mit Motsi Mabuse und Detlef „D! Soost“.

Bornheim (jf) – Am Vorabend war Motsi Mabuse noch in Köln bei „Let’s Dance“, nach kurzer Nacht stand sie mit Detlef „D! Soost“ im Fitness-Studio der TG Bornheim. Peter Völker, Vorsitzender des Vereins, hatte beide zum Interview am Tag der offenen Tür eingeladen. Man kennt einander schon länger. Gut zwei Jahre ist der zurückliegende Talk mit ihnen her. Zwei Jahre, in denen viel passiert ist.

„Kurz nach eurem Besuch mussten wir coronabedingt schließen, ein ständiges Hin und Her folgte“, stellte Peter Völker fest. „Wie war das bei euch?“ „Wir haben die Tanzschule online weitergeführt, aber das ist schwierig. Es gab auch Talks mit einem Mental Coach, zum Beispiel spielte das Thema Ernährung eine Rolle. Wir haben eine neue Community gewonnen, das Online-Format gibt es immer noch“, berichtete Mabuse. „Auch wir haben schnell auf online umgeschaltet. Aber digitales Training produziert nicht die gleiche Energie wie eine Präsenzstunde. Ich habe gelernt: Man wird demütiger und dankbarer für alles. Wir konnten die meisten Mitglieder halten, haben die Mitarbeiter weiter beschäftigt. Das hat ein neues Teamfeeling gebracht“, erklärte Soost.

„Es gab schon viel Frustration, vor allem bei unseren freien Mitarbeiterinnen. Aber wir haben es durchgezogen. Jetzt wollen die Leute wieder tanzen, die Kinder kommen zurück. Corona hat die Verschlossenheit der Menschen verstärkt. Das müssen wir ändern, offener werden“, sagte Mabuse. Soost pflichtete ihr bei: „Tanzen ist das beste Antidepressivum. Die Leute kommen zum einen wieder zu uns, weil sie das lange nicht konnten. Zum anderen, weil sie nicht wissen, wie lange das noch möglich ist.“

„Wir müssen den Spaß im eigenen Körper wieder entdecken. Das kann man auch zuhause. Oder bei einem Spaziergang im Taunus. Wir müssen loslassen, statt auszurasten“, riet Mabuse. Seit 14 Jahren ist sie bei „Let’s Dance“, hat während der Pandemie nur wenige Sendungen aufgrund der Coronaregeln verpasst. „Wir haben viel gemeistert und brauchen keinen Stopp mehr“, sagte sie. Die Talkrunde konnte den Krieg in der Ukraine nicht aussparen. „Mein Mann kommt aus der Ukraine, meine Schwiegereltern waren gerade da. Eine Woche wussten wir nicht, wie es ihnen in der Ukraine geht. Dann waren zehn Leute bei uns, inzwischen haben alle eine Unterkunft gefunden. Die Menschen haben viel geweint, sie waren sehr angespannt. Mit unserer Community haben wir 100.000 Euro gesammelt, um den Menschen zu helfen“, berichtete Mabuse. „Was erzählt man den eigenen Kindern vom Krieg?“, fragte Völker den dreifachen Vater Soost. „Wir haben beim Essen früher viel miteinander geredet. Als der Krieg begann, wurden die Kinder stiller. Sie sagten, sie wollten beim Essen nicht darüber sprechen. Sie haben recht, ständig schlechte Nachrichten ziehen die Menschen runter. Aber natürlich muss man Dinge erklären.“

Es ist wichtig, eigene Stärke zu entwickeln. Beim Tanzen klappt das gut – das bewiesen Mabuse und Soost am Tag der offenen Tür in mehreren Specials mit begeisterten Interessenten.